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Landeshauptstadt: „Stille Stars“ kehren im Mai aus „Berliner Exil“ zurück

Filmorchester Babelsberg hat Mai für Umzug nach Potsdam im Visier / Aufwändige Bauarbeiten ohne Reibungsverlust

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Das Deutsche Filmorchester Babelsberg will voraussichtlich im Mai an seinen traditionellen Standort in Potsdam zurückkehren. „Wir sind im neuen Studio fleißig am Bauen“, sagte Intendant Klaus-Peter Beyer. Neben Sanierung und Renovierung des Studios, wo der einzigartige Klangkörper Westeuropas bereits zwischen 1930 und 1990 Aufnahmen einspielte, ist auch die Verkabelung sehr aufwändig. „Diese Bauarbeiten behindern aber nicht unsere laufende Arbeit“, betonte Beyer. Der Umzug sei so geplant, dass es zu keinerlei Reibungsverlusten kommt.

Die Rückkehr des traditionsreichen Orchesters ist vor allem durch eine Finanzspritze über 1,5 Millionen Euro von Bund und EU möglich geworden. Das Geld fließt insbesondere in die Installation der Technik für die rund 65 Musiker.

Das Orchester war seit 1990 ins „Berliner Exil“ verbannt. „Zuletzt haben die Querelen um den Verkauf des einstigen DDR-Funkhausgeländes in der Berliner Nalepastraße schon die Arbeit belastet“, meinte Beyer. Dort ist das 1918 gegründete Orchester derzeit noch untergebracht.

In diesem Jahr stehen nach Angaben von Beyer erneut mehrere Film- und Fernsehproduktionen in den Auftragsbüchern des Orchesters. Dazu zähle unter anderem die Vertonung eines Zweiteilers über die größte Schiffskatastrophe der Neuzeit, den Untergang der „Wilhelm Gustloff“.

„Aber auch Konzertreihen im Nikolaisaal in Potsdam oder in der Komischen Oper Berlin gehen weiter.“ Große Auftritte als „stille Stars“ hatten die Musiker im vergangenen Jahr unter anderem bei den TV-Quotenerfolgen „Dresden“ und „Die Sturmflut“.

Das Filmorchester hatte in seinem künftigen Babelsberger Studio nach den Anfängen als Begleitung für große Ufa-Stummfilme um 1930 auch die ersten Tonfilme musikalisch untermalt. Zu DDR-Zeiten firmierte der Klangkörper als DEFA Filmorchester, bevor er nach dem Mauerfall im Zuge der Privatisierung des Babelsberger Studiogeländes bei der Brandenburgischen Philharmonie „zwischengeparkt“ wurde, wie es Beyer beschreibt. Um eine Auflösung zu vermeiden, gründete er das Ensemble 1993 unter dem Namen Deutsches Filmorchester Babelsberg neu. PNN

Internet:

www.filmorchester.de

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