Links und rechts der Langen Brücke: Stille Wasser
Sabine Schicketanz freut sich auf die neue Debatte zum Badneubau
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Potsdam und seine Schwimmbad-Bauversuche taugen immer zum Aufreger. Da muss nur der Name „Niemeyer“ fallen, und schon schlagen die Wellen hoch. Derzeit allerdings wäre jede Erregung eher ein Sturm im Wasserglas: Stadtspitze, Stadtparlament und Stadtwerke können sich nun getrost Zeit nehmen, um per Neustart eine Lösung für das Bad-Problem zu finden. Nach dem Rückzug des Ex-Stadtwerke-Chefs Peter Paffhausen gehören die bisherigen Pläne sowieso auf den Prüfstand – und es darf darauf gehofft werden, dass bei dem neuen Anlauf realistische Zahlen sowohl bei den Kosten als auch bei den erwarteten Besuchern zu Grunde gelegt werden. Denn das, so legt die jetzige Situation nahe, ist bei den ersten Plänen für ein Familienbad im Bornstedter Feld nicht geschehen. Natürlich muss zügig daran gearbeitet werden, den Potsdamern endlich ein vernünftiges Schwimmbad zur Verfügung zu stellen – aber die Stadtverordneten dürfen nicht, wie vor der jüngsten Oberbürgermeisterwahl praktiziert, mit vermeintlichen Horrorszenarien zu Schnellbeschlüssen gezwungen werden. Jetzt kommt es darauf an, die altbekannten Fragen zum künftigen Potsdamer Schwimmbad erneut zu beantworten – möglichst ideologiefrei und auf Basis transparenter Entscheidungsgrundlagen: Was braucht Potsdam für ein Schwimmbad – Sportbad, Familienbad, Spaßbad? Wo soll das Bad stehen? Soll es ein Neubau sein oder soll die alte Halle saniert und erweitert werden? Es ist Zeit für eine neue Debatte. Was nicht unbedingt schlecht sein muss. Wer von vorn anfängt, kann immerhin alles besser machen.
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