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ATLAS: Stillos

Eine eindeutig richtige Entscheidung gibt es im Potsdamer Mauerkunst-Fall nicht. Das Rathaus hat dennoch eine getroffen.

Stand:

Eine eindeutig richtige Entscheidung gibt es im Potsdamer Mauerkunst-Fall nicht. Das Rathaus hat dennoch eine getroffen. Dazu war es auch verpflichtet, zumindest eine Haltung in diesem bizarren Geschehen muss die Stadtspitze haben. Das Votum der Denkmalpflege, den Originalzustand des zwar kunstvoll, aber dennoch ohne vorherige Anfrage bemalten Mauerdenkmals am Griebnitzsee wiederherzustellen, ist sogar in Grundzügen nachvollziehbar. Allerdings ist das Vorgehen weitgehend stillos: Nicht einmal den Künstler Kiddy Citny, dessen Werk nun überpinselt worden ist, haben die Verantwortlichen informiert. Weder vorher noch unmittelbar hinterher. Er erfuhr durch eine PNN-Anfrage davon, dass seine Kunst nicht mehr sichtbar ist. Das muss, das darf nicht sein. Auch die einst angekündigte weitere Diskussion darüber, ob die spontane Kunst vielleicht doch bleiben soll, blieb aus. Eine mögliche Verständigung oder zumindest einen Dialog zwischen Gegnern und Befürwortern hätte die Stadtverwaltung anregen und auch moderieren können. Diese Priorität sollte eine Stadtspitze setzen, die Chance zur Aufarbeitung nutzen. Insbesondere da Potsdam, wie jüngst bekannt wurde, ein Gedenkkonzept zum Mauerfall immer noch fehlt.

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