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An der Uni wird nächste Woche das Studierendenparlament gewählt: Neun Listen stehen zur Wahl
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An der Uni wird nächste Woche das Studierendenparlament gewählt: Neun Listen stehen zur Wahl Von Angela Gencarelli Auf den Litfaßsäulen an der Universität Potsdam herrscht derzeit fliegender Wechsel. Bunte Plakate mit provokanter Wahlpropaganda kleben übereinander. Spätestens jetzt dürfte den Studierenden klar sein, was alle Jahre wieder von ihnen verlangt wird: Ihre Stimme. Vom 5. bis zum 7.Juli wird das Studierendenparlament (StuPa), das höchste Gremium der Studierendenschaft, neu gewählt. Die Beteiligung an den Wahlen zur „Studentenregierung“ ist gewöhnlich nicht sehr hoch, nur etwa 10 Prozent der rund 16500 Studierenden der Uni Potsdam gehen wählen. Im vergangenen Jahr allerdings gab es eine Rekordbeteiligung: Die Verknüpfung der Wahlen mit dem Abwahlbegehren gegen den Rektor der Uni und die Abstimmung zum Semesterticket lockte immerhin über 21 Prozent an die Urnen. In diesem Jahr treten 155 Kandidaten für neun Listen an, 27 von ihnen werden nach der Wahl für ein Jahr ins StuPa einziehen. Das Spektrum der Gruppierungen reicht von links, über konservativ und liberal bis hin zu sozial-ökologisch und sozial-demokratisch. Die Grün-Alternative Liste (GAL) konnte bei der vergangenen StuPa-Wahl die meisten Stimmen für sich gewinnen. Groß geschrieben wird bei ihnen die umweltgerechte Hochschulentwicklung, was konkret heißt: Bio-Essen in der Mensa und Recyclingpapier in den Uni-Kopierern. Bisher hat die GAL entweder mit der Juso-Hochschulgruppe oder mit der offenen linken Liste (oll) eine „Koalition“ im StuPa gebildet und mit der gemeinsamen Mehrheit auch die Vertreter für das ausführende Organ des StuPa, den Allgemeinen Studierenden-Ausschuss (AStA), gewählt. Die oll hat sich der Kritik am Kapitalismus verschrieben. In Vergangenheit war sie zudem maßgeblich am Entstehen des studentischen Kulturzentrums Elflein-Höfe beteiligt. Auch in Zukunft will man wieder unbequeme Themen wie Rassismus, Ausgrenzung und Gewalt an Frauen an die Studierenden ansprechen. In der vergangenen Parlamentsperiode koalierten GAL und oll erstmalig mit der Initiative unabhängiger Fachschaftlerinnen und Fachschaftler (IuF). Im Mai 2004 hatte sich die IuF mit dem Anspruch eine neue Kraft zu sein, gegründet und wurde bei ihrer ersten StuPa-Wahl drittstärkste Fraktion. Ihr Hauptziel ist der Ausbau der Zusammenarbeit zwischen dem AStA und den Fachschaftsräten. Trotz unterschiedlicher politischer und inhaltlicher Ausrichtung der Koalition aus GAL, oll und IuF ziehen sie doch an einem Strang, wenn es um das Reizthema Studiengebühren geht: Um die Teilhabe an Bildung für alle zu gewährleisten, setzten sie sich gegen jegliche Art von Studiengebühren ein. In der „Opposition“ befinden sich derzeit eine ganze Reihe von Listen mit kleiner Sitzzahl, darunter die Grüne Überparteiliche Liste (GÜL), Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) und der Liberale Campus (LiCA), die auch in diesem Jahr zur Wahl antreten. Auch der ehemalige GAL-Koalitionspartner, die Jusos, gehören zur Opposition. Sie haben sich für die Wahl das Eintreten für Minderheiten, beispielsweise von Studierenden mit Kind, auf die Fahnen geschrieben. Zu den bevorstehenden Wahlen tritt auch eine neue Gruppierung an: Die Initiative für soziale Hochschulpolitik (ISHP), die bis jetzt aus fünf Männern besteht, versteht sich als Alternative zu den bestehenden Listen. Sie wollen sich für längere Bibliotheksöffnungszeiten und für eine verpflichtende Evaluation der Lehre einsetzten. Zu guter letzt gibt es auch wieder die Liste Team Rocket. Es verzichtet auf ein Programm. Denn die studentischen Interessen würden ohnehin nicht im StuPa vertreten. Weitere Infos unter: www.asta.uni-potsdam.de
Angela Gencarelli
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