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IHK-Affäre: Stimming verhindert Offenlegung des Prüfberichts

Die Interimsführung der Potsdamer Industrie- und Handelskammer kündigt Schadenersatzforderungen gegen ihren eigenen Ex-Präsidenten an. Der kämpft inzwischen mit harten Bandagen.

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Potsdam - Vier Monate nach seinem Rausschmiss bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam kämpft Ex-Präsident Victor Stimming um seinen guten Ruf – und das mit harten Bandagen. Die kommissarische IHK-Präsidentin Beate Fernengel und der vorläufige Hauptgeschäftsführer Manfred Wäsche wollten am gestrigen Mittwoch das ganze Ausmaß der Verwendungs- und Protzaffäre um Stimming und seine engsten Mitarbeiter offenlegen. Doch Stimming, gegen den die Staatsanwaltschaft Potsdam wegen Untreueverdachts ermittelt, schaltete zwischenzeitlich Anwälte ein. Die Kammerspitze entschied sich daher, vorerst keine Details über den von Stimming verursachten finanziellen Schaden zu nennen.

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Auch der Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG bleibt vorerst unter Verschluss. Die Mitglieder der Vollversammlung konnten ihn auf ihrer gestrigen Sitzung hinter verschlossenen Türen nur einsehen. Und der IHK-Vizepräsident Johannes Werner, Vorstandschef bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, sah sich laut Berichten von Teilnehmern gezwungen, bei der Vollversammlung Stimming nicht einmal beim Namen zu nennen. Er sprach dem Vernehmen nach nur von „früheren Organen“.

Wie berichtet prüft die Kammer nun Schadenersatzforderungen gegen Stimming, aber auch gegen dessen im Januar zurückgetretenen Hauptgeschäftsführer René Kohl sowie die für Finanzen zuständige Stellvertreterin Gundula S. Sollten Forderungen bestehen, würden diese durchgesetzt, sagte der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer, Christian Gerstädt, nach der Vollversammlung.

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