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Landeshauptstadt: Strafe für Betriebe ohne Azubis gefordert

Bundesjugendring: Abschaffung der Pflichtdienste und mehr Mitbestimmung von Kids verlangt

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Bundesjugendring: Abschaffung der Pflichtdienste und mehr Mitbestimmung von Kids verlangt Templiner Vorstadt. Aus der Havel wurden die Themen des Bundesjugendrings am vergangenen Sonnabend nur bildlich gefischt. Die Bundesvereinigung von Jugendverbänden, die nach eigenen Angaben über 5,5 Millionen Jugendliche vertritt, kannte auf ihrer 76. Vollversammlung auf Hermannswerder die wichtigsten Forderungen. Besonders prekär: Die derzeitige Ausbildungssituation. Die Delegierten schlossen sich der Forderung einer Ausbildungsplatzabgabe an. „Unternehmen, die nicht ausbilden, müssen künftig zur Kasse gebeten werden“, erklärte der am Sonnabend neu gewählte Vorsitzende des Bundesjugendrings, Detlef Raabe. Derzeit sind rund 235000 Jugendliche ohne Zugang zur Arbeitswelt. „Gerade die Situation in Ostdeutschland hat sich in den letzten Jahren verschärft“, so Raabe. Nur durch neue Jobs und Ausbildungsplätze könne man Jugendlichen neue Perspektiven in ihrer Heimat eröffnen. Der Bundesjugendring will sich zudem auch gegen die Abwanderung junger Leute einsetzen. Allein 100 000 seien 2001 aus den Neuen in die Alten Bundesländer gegangen, weil sie sich dort bessere Chancen versprochen hätten, so Raabe weiter. Das Bundesförderprogramm „Jugend bleibt“ werde jedoch von der Regierung selbst konterkariert, da es gleichzeitig eine Bundesinitiative „Jugend mobil“ gebe, die Abwanderung fördere, so Raabe. „Ineffizient und unglaubwürdig“, bewerteten die Vertreter die Bundespolitik. Mit der Abschaffung der Wehrpflicht und des Zivildienstes erhebe man eine alte Forderung, so die ehemalige Vorsitzende Gaby Hagmans. Der Bundesjugendring plädiere für eine Freiwilligkeit nach dem Modell des Freiwilligen Ökologischen oder Sozialen Jahres. „Die Auswirkungen auf die Freie Wohlfahrtspflege sehen wir relativ gelassen“, so Hagmans. Zivildienststellen sollten Facharbeit nicht ersetzen. Geplant ist außerdem eine gemeinsame Initiative von Bund, der Bundeszentrale Politischer Bildung und Bundesjugendring zur stärkeren Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen. Dabei sollen Kids kommunale Themen selbst finden und bearbeiten. Schließlich wurde das geplante Ganztagsschul-Modell kritisiert. Mehr als eine „Halbtagsschule mit Essensausgabe“ müsse es sein, so die Vertreter und forderten eine stärkere Vernetzung von Kinder- und Jugendverbänden in das Nachmittagsangebot von Ganztagsschulen. Kay Grimmer

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