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Strahlendes Paar. Beim Laternenumzug waren 400 Potsdamer unterwegs.

© Klaer

"Unterwegs im Licht": Strahlen bis tief in die Nacht hinein

Zum ersten Mal fand „Unterwegs im Licht“ in Potsdam statt. Mehr Besucher als erwartet kamen zum Kulturfest. Eine Fortsetzung ist geplant.

Von Sarah Kugler

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Mit einer Hand greift er in die Luft und auf einmal hält er ein bunt leuchtendes Licht in der Hand. Im nächsten Augenblick ist es wieder verschwunden, dann taucht es in der anderen Hand wieder auf, wandert durch das rechte und das linke Ohr, um schlussendlich wieder im Nirgendwo zu entschwinden. Die magische Show von Zauberer Felix Wohlfarth im Filmmuseum passte perfekt zum Thema des Potsdamer Stadtfestes „Unterwegs im Licht“, das am vergangenen Samstag in der historischen Mitte stattfand und den Auftakt zum diesjährigen Jahresmotto der Stadt, „Potsdam bewegt“, bildete.

Organisiert von der Landeshauptstadt und dem Kulturland Brandenburg beteiligten sich dabei verschiedene Institutionen der historischen Stadtmitte, wie zum Beispiel das Potsdam Museum, der Nikolaisaal oder das Haus der Brandenburgisch Preußischen Geschichte (HBPG) an dem Kulturfest. So öffneten die Museen gratis ihre Türen zu den verschiedenen Ausstellungen, zum beschwingten Tanztee oder zum kreativen Laternenbasteln. Gerade Letzteres wurde sehr gut angenommen, wie auch Christine Handke vom Filmmuseum bestätigte. „Wir hatten Materialien für 70 Laternen und es ist alles restlos weg.“ Beim nachmittäglichen Laternenumzug nahmen dann laut Schätzungen der Polizei etwa 400 Personen teil, stolz trugen die Kinder ihre bunt beklebten Lampions oder fantasievollen Tierlaternen vor sich her.

Ein Experiment, an dem gefeilt werden muss

Verbunden waren alle teilnehmenden Häuser durch farbige Lichtprojektionen ihrer selbst, die eine schöne Stimmung in die Stadtmitte zauberten. Die aufgestellten Taschenlampenfackeln, welche die Wege und Straßen in warmes Licht tauchen sollten, verpufften jedoch leider in ihrer Wirkung, wie René Granzow, Pressesprecher von Kulturland Brandenburg, zugeben musste. „Das ist tatsächlich noch nicht ganz so ausgereift, es war halt ein Experiment, an dem wir noch etwas feilen müssen.“ Abgesehen davon zeigte er sich aber mehr als zufrieden mit der Veranstaltung. Vor allen der große Besucheransturm habe ihn völlig überwältigt.

Und voll war es tatsächlich: Zur Zaubershow im Filmmuseum war das Foyer so brechend voll, dass einige Schaulustige gar nicht mehr hineinpassten. Die Taschenlampenführung im abgedunkelten Naturkundemuseum war sogar so gut frequentiert, dass die Eltern teilweise gebeten wurden, nicht mitzulaufen. Aber auch im Potsdam Museum, im Bildungsforum, im HBPG und im Nikolaisaal konnte man sich nicht über fernbleibendes Publikum beschweren. Allein das Potsdam Museum meldete am Ende des Tages 1 800 Besucher, insgesamt sollen laut Veranstalter etwa 4 500 Potsdamer im Licht unterwegs gewesen sein. „Es ist schon eine schöne Veranstaltung, gerade jetzt im dunklen Januar“, sagte ein Potsdamer, der mit seiner Frau und seinen drei Kindern unterwegs war. „Gerade für die Kleinen ist es natürlich super, die Zauber- oder auch die Feuershow hat sie richtig beeindruckt.“ Aber auch Erwachsene hatten ihren Spaß. Ein besonderes Highlight war sicherlich die Turmbesteigung des Alten Rathauses, der einmalig nach der Sanierung am Samstag öffentlich zugänglich war und eine bezaubernde Aussicht über den Alten Markt bot.

Ansturm völlig unterschätzt

Zu verschiedenen Musikangeboten wurde außerdem reichlich getanzt – im Nikolaisaal und der historischen Gewölbehalle am Kutschstall sogar bis in die Nacht hinein. „Es war ein toller Tag, wir sind alle sehr zufrieden“, so Granzow. „Ich muss gestehen, wir hatten den Ansturm sogar etwas unterschätzt, aber beim nächsten Mal sind wir dann darauf vorbereitet.“ Eine Etablierung von „Unterwegs im Licht“ als jährliche Veranstaltung kann er sich absolut vorstellen, eine Fortsetzung sei auf jeden Fall geplant.

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