Landeshauptstadt: Strahlend weiß kehrte Ariadne zurück
Skulpturen von Tassaert seit gestern wieder im Bufettsaal der Neuen Kammern von Sanssouci Strahlend weiß ist die „Ariadne mit dem Tyrsosstab“ in den Bufettsaal der neuen Kammern in Sanssouci zurückgekehrt. Die 1,80 Meter hohe und eine Tonne schwere marmorne Schönheit hat eine Reise nach Berlin hinter sich.
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Skulpturen von Tassaert seit gestern wieder im Bufettsaal der Neuen Kammern von Sanssouci Strahlend weiß ist die „Ariadne mit dem Tyrsosstab“ in den Bufettsaal der neuen Kammern in Sanssouci zurückgekehrt. Die 1,80 Meter hohe und eine Tonne schwere marmorne Schönheit hat eine Reise nach Berlin hinter sich. Gemeinsam mit einer Tambourin schlagenden Bacchantin, einem Trauben naschenden Bacchus und einem Becken schlagenden Faun, die ebenfalls gestern aus der Hauptstadt zurückkehrten,war sie an das Alte Museum für eine Ausstellung „Meisterwerke der französischen Genremalerei im Zeitalter von Watteau, Chardin und Fragonard“ ausgeliehen worden, die jetzt zu Ende ging. Mit äußerster Vorsicht bugsierten die Transporteure die vier Skulpturen auf einem Hubwagen mit untergelegten Matten einzeln durch die Korridore des einstigen Gästeschlosses Friedrichs des Großen in den Bufettsaal zurück. Die Bildhauer Ulrich Garn und Roland Will aus der Skulpturenwerkstatt der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten begleiteten die Fahrt. Sie werden die Figuren heute mittels eines Flaschenzuges auf die Podeste heben. Damit können sie von den ersten Besuchern bewundert werden, die am Sonnabend, 15. Mai, die Neuen Kammern betreten. Dann beginnt für das im Winter geschlossene Bauwerk ebenso wie für die anderen so genannten Sommerschlösser der Stiftung die diesjährige Saison. Dass Ariadne, Faun, Bacchus und Bacchantin wieder so strahlend weiß aussehen, verdanken sie einer gründlichen Reinigungskur. Dafür wurde ein materialschonendes Dampfstrahlverfahren angewendet. Im Schloss kann es nicht eingesetzt werden, weil es das Raumklima stören und zu Schäden führen könnte. Die Skulpturenwerkstatt nutzte deshalb die Tatsache, dass die Figuren wegen der Ausleihe nach Berlin ohnehin nach draußen gebracht werden mussten, für die Schönheitskur. Sie wird etwa alle zehn Jahre erforderlich. Ariadne und ihre Gefährten stammen von Jean Pierre Antoine Tassaert, der 1775 die Leitung des französischen Bildhauerateliers in Berlin übernommen hatte. Die Bestellung der vier Skulpturen durch König Friedrich II. hatte für ihn besondere Bedeutung, war es doch sein erster Auftrag nach der Ankunft in der preußischen Hauptstadt. Dafür ließ er als Material sorgfältigst ausgewählten Marmor aus den weltberühmten Brüchen im italienischen Carrara kommen.
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