Landeshauptstadt: Streik in Hollywoods Troja
Ein Abend über die Ausbeutung von Komparsen
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Sie sind in fast jedem Film zu sehen und doch bekommen sie kaum Aufmerksamkeit – Statisten oder Komparsen. Das Filmmuseum Potsdam nimmt sich des Themas nun in einem Workshop an. Dabei geht es vor allem um die Arbeitsbedingungen der Komparsen.
Am heutigen Dienstag präsentiert der Videokünstler Krassimir Terziev in diesem Zusammenhang im Filmmuseum, Breite Straße 1a, seinen Dokumentarfilm „Battles of Troy“ aus dem Jahr 2005. Darin geht es um 300 bulgarische Komparsinnen und Komparsen, die für den aufwendigen Hollywood-Film „Troja“ von Regisseur Wolfgang Petersen engagiert wurden. Viele von ihnen wurden für die Kampfszenen gecastet, die den Krieg zwischen Griechen und Trojanern nachstellen. Die Statisten wurden für Dreharbeiten nach Mexiko und Malta geflogen. Die teils widrigen Arbeitsbedingungen und die niedrige Bezahlung von zwölf US-Dollar am Tag bewegten die Statisten zu einem Streik. Terziev zeigt in seinem Film Erfahrungsberichte einzelner Komparsen und wirft ein Schlaglicht auf die Bedingungen einer globalisierten Filmindustrie.
Im Anschluss kann das Publikum mit Regisseur Krassimir Terziev diskutieren. Die Vorführung des Films startet um 16.30 Uhr im Filmmuseum Potsdam, Breite Straße 1a, im Marstall. Karten können unter Tel: (0331) 271 81 12 reserviert werden.
Wem danach die Lust auf den Film „Troja“ mit Brad Pitt und Eric Bana in den Hauptrollen nicht vergangen ist, kann sich den Blockbuster um 19.30 Uhr ebenfalls im Filmmuseum anschauen. Der Film ist eine Adaption von Homers Ilias, dem antiken Epos über den trojanischen Krieg, in dem der Trojaner Paris dem Griechen Menelaos die Ehefrau Helena stiehlt. Menelaos’ Bruder Agamemnon mobilisiert daraufhin die griechischen Stämme zum Angriff auf Troja. Petersen machte aus der Geschichte ein aufwendiges Abenteuer- und Kriegsspektakel, das in seiner Produktion etwa 175 Millionen US-Dollar kostete. PNN
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