Landeshauptstadt: Streit im Treffpunkt Freizeit Theaterleiterin klagt gegen Abmahnung
Im Malteser Treffpunkt Freizeit sorgen Gerüchte über eine bevorstehende Schließung des erfolgreichen Kindermusiktheaters „Buntspecht“ für Aufregung. Gestern erreichten anonyme Briefe von „Eltern des Kindermusiktheaters“ mehrere Potsdamer Medien.
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Im Malteser Treffpunkt Freizeit sorgen Gerüchte über eine bevorstehende Schließung des erfolgreichen Kindermusiktheaters „Buntspecht“ für Aufregung. Gestern erreichten anonyme Briefe von „Eltern des Kindermusiktheaters“ mehrere Potsdamer Medien. Demnach sei geplant, während der Weihnachtsfeier am gestrigen Freitag die Auflösung des Ensembles bekannt zu geben.
Auch Treffpunkt-Chef André Martin hörte gestern von diesem Brief. „Hier werden bewusst Gerüchte gestreut, die nicht stimmen“, sagte Marin. Das Theater werde weiter bestehen bleiben. Allerdings gäbe es Querelen mit der künstlerischen Leiterin Margitta Burghardt. „Sie hat eine Abmahnung erhalten, darüber gibt es Auseinandersetzungen vor Gericht“, so Martin weiter. Das vom Treffpunkt gerügte „disziplinarische Fehlverhalten“ habe jedoch keinen Bezug zur Theaterarbeit, versicherte der Geschäftsführer des Hauses. Im Arbeitsrecht ist eine Abmahnung Voraussetzung für eine verhaltensbedingte Kündigung.
Nach PNN-Recherchen gilt das Verhältnis zwischen Burghardt und Martin als gespannt. Sie betreut das Kindertheater am Treffpunkt Freizeit seit 1990, er kam vor einem Jahr als neuer Geschäftsführer. Burghardt war gestern nicht zu erreichen.
Der interne Streit ist offenbar nicht die einzige Schwierigkeit, die das Haus zu meistern hat. André Martin bestätigte gestern auch, dass die Stelle von Thomas Marin ausläuft, der das Projekt „Mehrgenerationenhaus“ leitet. So darf sich das einstige Pionierhaus an der Straße Am Neuen Garten seit Sommer 2007 nennen, dafür bekommt sie Fördermittel von der Bundesregierung. Die Aufgaben von Marin sollen nun neu verteilt werden.
Der Treffpunkt gilt als eine der traditionsreichsten Freizeitstätten Potsdam. Nach der drohenden Schließung 2001 hatten ihn die Malteser übernommen, schließlich war er bis Herbst 2006 zwei Jahre lang saniert worden. Dennoch kämpft das Haus seit Jahren mit Akzeptanzproblemen. So war die Zahl der Nutzer 2007 auf nur noch 40 000 pro Jahr gefallen, in Spitzenzeiten waren es 55 000. Dazu hatte das Haus mehrfach auf seine schwierige Fördersituation hingewiesen, auch Personal musste entlassen werden. Der neue Geschäftsführer hatte zudem Aufgaben übernehmen müssen, die seine Vorgängerin Bettina Al Talab noch nicht schultern musste. Henri Kramer
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