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Landeshauptstadt: Streit um Abrechnung Gesundheitszentrum will Kooperation mit Klinikum

Innenstadt – Das Gesundheitszentrum Potsdam (GZP) kämpft gemeinsam mit dem Bundesverband Medizinische Versorgungszentren, Gesundheitszentren, integrierte Versorgung (BMVZ) gegen die Abrechnungspraxis der kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg. „Wir haben das Gefühl, nicht so behandelt zu werden, wie das für Gemeinschaftspraxen mit über 25 Ärzten üblich ist“, erklärte GZP-Geschäftsführer Klaus-Peter Linke am Dienstagabend im Gesundheitsausschuss.

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Innenstadt – Das Gesundheitszentrum Potsdam (GZP) kämpft gemeinsam mit dem Bundesverband Medizinische Versorgungszentren, Gesundheitszentren, integrierte Versorgung (BMVZ) gegen die Abrechnungspraxis der kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg. „Wir haben das Gefühl, nicht so behandelt zu werden, wie das für Gemeinschaftspraxen mit über 25 Ärzten üblich ist“, erklärte GZP-Geschäftsführer Klaus-Peter Linke am Dienstagabend im Gesundheitsausschuss. Grund dafür sind Modalitäten bei der Abrechnung, durch die der Gesundheitszentrum GmbH jährlich mehrere hunderttausend Euro an Einnahmen entgehen. Die frühere Poliklinik wurde mit Beschluss der Stadtverordnetenversammlung 1992 zum Gesundheitszentrum, das nach Aussage des Geschäftsführers zu einer der größten fachübergreifenden Gemeinschaftspraxen Deutschlands gehört. Durch die Veränderung der Abrechnungsmodalitäten vor drei Jahren sieht er sein Haus mit 26 angestellten Ärzten im Nachteil gegenüber niedergelassenen Ärzten. Grund dafür ist der Honorarverteilungsmaßstab, der zwischen Krankenkassen und Kassenärztlicher Vereinigung vereinbart wird. Ein Patient im Gesundheitszentrum, der einen Arzt aufsucht, wird demnach laut Linke bei der Kassenärztlichen Vereinigung teilweise gleich honoriert wie ein Patient, der bei vier verschiedenen Ärzten im GZP in Betreuung ist. Der Geschäftsführer des BMVZ, Rainer Jeniche, sagte gegenüber den PNN, dass diese Art der Regelung im Land Brandenburg ein Sonderfall ist und landesweit sieben Gesundheitszentren, die mehr als fünf medizinische Fachrichtungen unter einem Dach anbieten, davon betroffen sind. Er sieht die gängige Praxis als Hindernis für Neugründungen von derartigen Medizinischen Versorgungszentren in Brandenburg. Während in den letzten anderthalb Jahren bundesweit 90 Einrichtungen nach Vorbild der früheren Polikliniken eröffnet hätten, würde die Zahl derer in Brandenburg stagnieren. Der Streit dauert inzwischen mehrere Jahre, das brandenburgische Sozialgericht sei eingeschaltet. Das GZP sieht sich dennoch medizinisch sowie finanziell gut aufgestellt und will ab Herbst sein Angebot erweitern. Zudem laufen laut Linke nach dem Geschäftsführerwechsel im benachbarten Klinikum Ernst von Bergmann auch wieder Gespräche über Kooperationen. Derzeit gebe es mit Ärzten besetzte Fachgruppen, in denen der Übergang von der ambulanten zur stationären Behandlung und umgekehrt geregelt werden soll. jab

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