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Sport: Streit um Favoritenrolle

Lokalderby zum Volleyball-Saison-Auftakt: SC Potsdam und WSG Waldstadt treffen aufeinander

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Lokalderby zum Volleyball-Saison-Auftakt: SC Potsdam und WSG Waldstadt treffen aufeinander So richtig glücklich ist Volker Knedel über die Spielansetzung nicht. „Schade, dass wir gleich zum Auftakt der neuen Saison gegen Waldstadt spielen müssen“, sagt der Coach des Volleyball-Regionalligisten SC Potsdam mit Blick auf den Start am kommenden Sonnabend. „Wir sind einfach noch nicht so weit, das Team muss sich erst finden.“ Für ihn ist die WSG der klar ausgemachte Favorit in dem Lokalderby, das wohl wieder zahlreiche Fans in die Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee locken wird. Arno Goreczko-Ließ, der Coach der Waldstädterinnen, sieht das hingegen anders. „Wir der Favorit? Das kann nur eine Schutzreaktion meines Trainerkollegen sein“, meint der von Knedel als „König des Understatements“ bezeichnete Trainer. „Der SC hat sich personell verstärkt und hat obendrein schon lange gemeinsame Spielerfahrung sammeln können. Ich hingegen muss noch verstärkt an der Taktik und Technik arbeiten.“ Alles offen also, zumindest nach Meinung der beiden Trainer. Ziel für den SC Potsdam soll in dieser Saison nur eines sein: der Klassenerhalt. Laut Knedel kein leichtes Unterfangen, denn fünf Spielerinnnen haben das Team verlassen – darunter mit Kapitän Melanie Höppner und Juliane Plepp zwei wichtige Stammspielerinnen. Während Juliane nach Cottbus ging, nahm Melanie ein Angebot aus Spandau für die zweite Liga wahr. Auch Janine Wolf ging nach Spandau, Linda Fuhrmann zog es nach Kanada zum Praktikum und Annette Thiem wechselte nach Rudow. „Eine komplizierte Ausgangssituation, doch wir haben die Lücken gefüllt“, gibt sich Knedel dennoch optimistisch. „Aus unserem eigenen Nachwuchs sind beispielsweise Verena Poppe und Anika Zülow in die Mannschaft nachgerückt.“ Allerdings: Anika wird sich wegen einer Verletzung im Wirbelbereich nur im Aufbautraining fit halten können. Zudem steht fest, dass Christina Flemming bald zum Studium nach Wilhelmshaven geht und Claudia Ahlert wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel vorerst ausfällt. „Keine rosigen Aussichten“, weiß Knedel. „Wir können nur gegen den Abstieg spielen. Es wird bestimmt noch zwei Jahre dauern bis wieder etwas nachrückt.“ Eines mache das jetzige Team jedoch aus: Die mannschaftliche Geschlossenheit, so der Coach, sei bewundernswert. Die beiden kürzlichen Vorbereitungsturniere hätten alle zusammen geschweißt: „Die Charaktere passen einfach gut zusammen.“ Auch die WSG Waldstadt hat zwei Abgänge zu verzeichnen: Neben Nicole Eichner verließ auch Berit Postel das Team. Dafür kamen Friederike Leetz auf der Mittelposition und Nicole Jahnke als Libero neu ins Team – beide spielten zuvor beim PVC 91 in Potsdam Volleyball. Außerdem verstärkt Joana Radsack vom TSV Spandau die Mannschaft. Auf welcher Position die 22-jährige angehende Kosmetikerin jedoch eingesetzt wird, steht noch nicht fest. Wie sein Trainerkollege Knedel hat auch Arno Goreczko-Ließ den Klassenerhalt für seine Truppe als Saisonziel ausgemacht. „Und das zweite Jahr ist ja bekanntlich immer das schwerste“, weiß der Coach. „Die anderen Teams der Liga kennen uns inzwischen, wir haben uns einen Namen gemacht.“ Im Unterschied zum SC Potsdam hatten die Waldstädterinnen vor Saisonbeginn noch ein Trainingslager absolvieren können: Sponsor Techem bezahlte den Aufenthalt in Lindow. „Fürs Kennenlernen war das ganz wichtig“, so der Trainer. Personelle Probleme, aber auch Lichtblicke bei beiden Teams: Wer nun als wahrer Favorit am Sonnabend um 15 Uhr ins Rennen gehen wird, bleibt den Fans überlassen. Zumindest für sie könnte die Saison nicht spannender als mit dem Ortsderby beginnen. hm

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