Landeshauptstadt: Streit um Gesamtschule geht weiter

Als absurd haben Linke und SPD den Vorschlag bezeichnet, bereits ab dem kommenden Schuljahr in Potsdam eine Oberschule in eine Gesamtschule umzuwandeln. Der Vorschlag sei populistisch, zudem hätte sich die FDP bislang nicht als Befürworter von Gesamtschulen hervorgetan, erklärten Hella Drohla (Die Linke) und Manja Orlowski (SPD) zu dem Vorschlag. Wie berichtet, hat sich die FDP in einem Schreiben an das Staatliche Schulamt sowie die Schulverwaltung gewandt und eine Prüfung gefordert, ob eine Oberschule bereits in diesem Sommer Gesamtschule werden könnte. Denn in Potsdam haben etwa 90 Eltern für ihre Kinder keinen Platz an einer Gesamtschule gefunden, weil trotz Kapazitätserhöhung alle Plätze belegt sind. Das Schulamt hat die Sechstklässler an Oberschulen verwiesen, weil deren Zeugnisse nicht den Weg zu einem Gymnasium ermöglicht hätten. Die Situation an Potsdamer Gesamtschulen wird sich auch in naher Zukunft nicht entspannen. Denn schon im nächsten Jahr wird aus der Babelsberger Goethe-Gesamtschule ein Gymnasium – dann stehen noch weniger Plätze an Gesamtschulen zur Verfügung. Manja Orlowski sieht daher den einzigen Weg Entspannung zu schaffen in Filiallösungen für Schulen. Die dann noch drei Gesamtschulen in der Stadt sollten an anderen Einrichtungen Räume erhalten, um Klassen zu unterrichten. Seit Monaten hatten die Stadtverordneten über die künftige Schulstruktur in der Stadt gestritten. Das Ergebnis ist der Anfang Juni verabschiedete Schulentwicklungsplan. Hella Drohla erklärte, dabei haben SPD, CDU, FDP und Bündnisgrüne die Goethe-Gesamtschule in ein Gymnasium umgewandelt sowie eine von den Linken gewollte Gesamtschule Am Schlaatz abgelehnt. jab