Landeshauptstadt: Streit um kleineren Volkspark Bürgervertretung will Pläne der Stadt stoppen
Bornstedter Feld - Die gewählte Bürgervertretung für die Bewohner des Bornstedter Felds will gegen die geplante Verkleinerung des Volksparks kämpfen. In einem aktuellen Beschluss der Interessenvertreter heißt es, der kommunale Entwicklungsträger für das Bornstedter Feld solle eine Alternativplanung ohne Beschneidung der heutigen Parkflächen vorlegen.
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Bornstedter Feld - Die gewählte Bürgervertretung für die Bewohner des Bornstedter Felds will gegen die geplante Verkleinerung des Volksparks kämpfen. In einem aktuellen Beschluss der Interessenvertreter heißt es, der kommunale Entwicklungsträger für das Bornstedter Feld solle eine Alternativplanung ohne Beschneidung der heutigen Parkflächen vorlegen. Den jetzigen Planungen nach würde der Park im mittleren Bereich auf einen schmalen Grünstreifen für Jogger und Radler reduziert und damit seinen bisherigen Charakter verlieren, fürchten die Bürgervertreter laut einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung.
Zum Hintergrund: Auf Flächen des Parks sollen an der Georg-Hermann-Allee bis zu 500 neue Wohnungen errichtet werden – dafür müssen unter anderem ein Grillplatz, die Beachvolleyballanlage und der Standort des Montelino-Zirkuszeltes weichen. Für all diese Bereiche werden neue Flächen im Park gesucht.
Für diese Pläne existieren gültige Beschlüsse der Stadtverordneten. Mit ihrer Forderung stellt sich die Interessenvertretung auch gegen das eindeutige Votum von Stadtverwaltung und Entwicklungsträger. Erst jüngst hatte Potsdams Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) vor Überlegungen gewarnt, auf die seit Jahren geplante Verkleinerung des Volksparks zu verzichten. Dadurch würden dem Entwicklungsträger fest eingeplante Einnahmen in Höhe von 6,7 Millionen Euro entgehen. Dieser Betrag würde für den weiteren Ausbau der öffentlichen Infrastruktur nicht mehr zur Verfügung stehen, so Klipp. Auch im Haushalt der Stadt stünde nicht genügend Geld zur Verfügung, einen solchen Einnahmeverlust in Millionenhöhe zu kompensieren.
Die Bürgervertreter halten dagegen. Durch den stetigen Zuzug in das Wohnviertel würde die Zahl der Parknutzer in Zukunft noch zunehmen. Die Interessenvertretung warnt auch davor, dass mit der wegen der Verkleinerung nötigen Verlagerung von Sport- und Freizeitangeboten andere Bereiche wie die Pyramidengärten beeinträchtigt würden. Ebenso würde sich durch konzentrierte Eventbereiche im Park das bereits bestehende Konfliktpotenzial mit den Anwohnern weiter erhöhen, so die Bürgervertreter. Eine Sprecherin des Entwicklungsträgers, eine Tochterfirma der kommunalen Bauholding Pro Potsdam, konnte den Vorstoß am Donnerstag nicht weiter kommentieren – sämtliche Geschäftsführer seien derzeit im Urlaub, sagte sie.
Die Interessenvertretung für das Bornstedter Feld wurde Anfang des Jahres gewählt, lediglich rund 300 der 5500 Bewohner des Stadtteils beteiligten sich an der Abstimmung. Sprecher der Vertretung ist Matthias Finken, zugleich Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Innenstadt-Nord. Er engagiert sich bereits seit 2012 gegen die Pläne zur Verkleinerung des Parks. Damals hatten aber selbst CDU-Stadtverordnete gesagt, sie könnten sich keine Veränderung der bestehenden Pläne vorstellen. Henri Kramer
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