Landeshauptstadt: Streit um Knaben-Schule
Jungen-Gymnasium: Land legt Beschwerde ein
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Im Rechtsstreit um das geplante katholische Jungen-Gymnasium in Potsdam hat das Land Brandenburg weitere Schritte eingeleitet. Das Land legte jetzt Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg (OVG) ein, weil die Justizbehörde eine zuvor eingereichte Revision des Landes nicht zugelassen hatte. Hintergrund: Anfang September hatte dasselbe OVG entschieden, dass ein Jungen-Gymnasium grundsätzlich als staatlich anerkannte Ersatzschule genehmigt werden kann.
Das Land will diese Entscheidung weiter anfechten. Es lehnt den getrennten Unterricht von Mädchen und Jungen ab. Um die Beschwerde zu begründen, sei nun bis zum 12. Dezember Zeit, sagte der Sprecher des Bildungsministeriums, Stephan Breiding, am Mittwoch. Das vorliegende Urteil werde nun geprüft. Sollte die Beschwerde Erfolg haben und die Revision angenommen werden, muss wiederum das Bundesverwaltungsgericht neu über die Zulässigkeit des Knaben-Gymnasiums entscheiden. Das OVG hatte geurteilt, es sei weder ersichtlich noch nachgewiesen, dass „die alleinige Unterrichtung und Erziehung von Jungen und Mädchen dem Erziehungsziel einer Gleichstellung und Gleichbehandlung der Geschlechter grundsätzlich widerspreche“.
Schulträger des katholischen Jungen-Gymnasiums wäre die Fördergemeinschaft für Schulen in freier Trägerschaft Köln. Mitglieder sollen der streng konservativen Priester- und Laienorganisation Opus Dei (Werk Gottes) nahestehen. Die katholische Organisation wurde in der Vergangenheit immer wieder wegen angeblich sektenähnlicher Strukturen und obskurer Bußpraktiken kritisiert.dpa/HK
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