Landeshauptstadt: Streit um Leistikowstraße
Debatte im Landtag um Forderungen der Zeitzeugen
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Nauener Vorstadt - Die geplante Schließung der Gedenk- und Begegnungsstätte in der Leistikowstraße während eines Umbaus hat gestern im Landtag eine Auseinandersetzung ausgelöst. Die FDP-Abgeordnete Linda Teuteberg verlangte, die Schließzeit während der Einrichtung der neuen Dauerausstellung auf maximal zwei Monate rund um Weihnachten zu begrenzen. Eine längere Schließzeit halte sie für unzumutbar. Gegen die Pläne hatten, wie berichtet, auch Zeitzeugen protestiert. Unterstützung bekamen sie von der früheren Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU).
Kulturministerin Sabine Kunst (parteilos) wies darauf hin, dass eine vollständige Schließung der Gedenkstätte nicht vorgesehen sei. Lediglich das Gebäude des ehemaligen KGB-Gefängnisses sei während des Einbaus der neuen Dauerausstellung nur eingeschränkt begehbar. Würde man dort Besuchern in größerem Maßstab den Zutritt gestatten, wäre der Eröffnungstermin im Januar 2012 gefährdet, gab Kunst zu bedenken. Nicht von Schließung betroffen sei das Besucherzentrum. Die brandenburgische Gedenkstätten-Stiftung hatte kürzlich eine vollständige Schließung der Gefängnis-Villa für die Zeit des Aufbaus der Ausstellung angekündigt.
Teuteberg verlangte, dass in der Bauzeit an den Wochenenden Sonderführungen im ehemaligen KGB-Gefängnis möglich sein müssen. Außerdem könnten Zeitzeugengespräche während des Einbaus der Ausstellungsobjekte in dem angrenzenden Neubau stattfinden, schlägt sie als Kompromiss vor.
Teuteberg forderte, die Zeitzeugen in die neue Dauerausstellung stärker einzubinden: „Auch und gerade mit Blick auf das Alter der noch etwa 20 lebenden Zeitzeugen ist es wichtig, dass ihre Arbeit nicht unterbrochen wird.“ dapd/gb
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