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Landeshauptstadt: Streit um Parkeintritt

Verwaltung will Volkspark-Preis wieder erhöhen

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Bornstedter Feld - Die Stadtverwaltung will sich nicht damit abfinden, dass die Eintrittskarten für den Volkspark nur noch einen Euro kosten sollen. In einem Antrag für die Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch in einer Woche fordert der städtische Fachbereich Grün- und Verkehrsflächen, dass die von den Stadtverordneten im September überraschend beschlossene Reduzierung des Eintrittskartenpreises für den Park von 1,50 Euro auf einen Euro zurückgenommen wird.

Wie berichtet hatten die Stadtverordneten vor zwei Monaten überraschend und mit einer recht knappen Mehrheit einen Antrag der Fraktion Die Andere angenommen, den Preis für den Park wieder auf einen Euro festzulegen – soviel kostete der Eintritt noch vor über zwei Jahren. Vor der Entscheidung im Stadtparlament hatten zwei von drei Fachausschüssen noch gegen die Forderung der Anderen gestimmt. Auch Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) hatte vehement gegen die Senkung argumentiert – er ist auch Aufsichtsratsvorsitzender der Pro Potsdam, deren Tochterfirma der für den Park zuständige Entwicklungsträger Bornstedter Feld ist.

Der zu Klipps Dezernat gehörende Grünflächen-Fachbereich argumentiert nun, mit der Preissenkung würden 55 000 Euro Einnahmeverluste entstehen, die mit städtischen Haushaltsmitteln ausgeglichen werden müssten. Zudem würden für die Preisumstellung einmalige Kosten von insgesamt 18 000 Euro für neue Schilder und für die nötige Umprogrammierung der Kassen und Ticketautomaten entstehen, so der Fachbereich. Weiter heißt es, als im April 2010 der Eintrittspreis für den Park um 50 Cent auf 1,50 Euro erhöht wurde, sei das von Besuchern „nahezu widerspruchslos“ hingenommen worden. Im Gegenteil habe sich die Zahl der Gäste von 370 000 im Jahr 2009 auf inzwischen knapp 400 000 gesteigert. Durch das Eintrittsgeld werde laut dem Fachbereich ein hoher Pflege- und Reinigungsstandard im Park gewährleistet und die Besucher könnten kostenlos Toiletten, aber auch Grillplätze nutzen. Zudem gebe es regelmäßig kleine Veranstaltungen. Für andere bewirtschaftete Parkanlagen wie im Britzer Garten in Berlin oder im Magdeburger Elbauenpark müssten Besucher sogar drei Euro Eintritt zahlen, so der Fachbereich weiter.

Weiter als die Stadtverwaltung will die FDP gehen: Die Liberalen fordern in einem Antrag, den Eintrittspreis für den Park sogar auf zwei Euro zu erhöhen. „Gute Leistung in Verbindung mit einem großen Angebot darf auch ihren Preis haben“, heißt es in dem Antrag. Die Kosten für die Jahreskarte von 19 Euro sollten aber nicht steigen, so die Liberalen. Ihren Vorstoß begründet die FDP mit den Kosten für den Unterhalt des Volksparks. Wie berichtet war der Wachschutz für die Anlage aus Kostengründen reduziert worden, danach traten vermehrt Vandalismusschäden auf. Henri Kramer

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