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Von Jan Brunzlow: Streit um Schulneubau

Die neue Grundschule entsteht bis 2012, eine weitere Schule will der Entwicklungsträger aber nicht zahlen

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Bornstedter Feld - Der geplante Neubau einer weiterführenden Schule im Norden der Landeshauptstadt wird zum Kräftemessen zwischen der Stadtspitze und Pro-Potsdam-Chef Horst Müller-Zinsius. Bislang sieht die Planung vor, dass der Entwicklungsträger Bornstedter Feld bis 2016 eine neue Schule für den Potsdamer Norden planen und bauen soll. Als Kosten werden mehr als 15 Millionen Euro geschätzt. „Wenn sie das beschließen, müssen sie sehen, woher das Geld kommt“, sagte Müller-Zinsius zu den Stadtverordneten.

Seit Wochen liegen Müller-Zinsius und die Stadtverwaltung in dieser Frage auseinander. Im Haushalt der Stadt ist dafür allerdings kein Geld für den Neubau vorgesehen, obwohl der Schulentwicklungsplan den Neubau einer Schule für den Norden bis 2016 im Bornstedter Feld vorsieht. Der Entwicklungsträger führe die Arbeiten gerne aus, das Geld dafür müsse aber aus dem Haushalt der Stadt kommen, sagte Müller-Zinsius. Grund dafür sei, dass der Entwicklungsträger allein für die Entwicklung des Bornstedter Feldes verantwortlich sei, nicht für Bornim, Bornstedt oder nördliche Stadtteile. Er müsse aus dem Treuhandvermögen also nur so viele Schulplätze bezahlen, wie die Bewohner des Entwicklungsgebietes benötigen. Michael Schröder (CDU) sagte, die Stadtverordneten hätten die Schule in Auftrag gegeben, nun müsse „die Verwaltung ihre Hausaufgabe machen“.

Bereits beim nun beginnenden Grundschulneubau galt die Frage der Finanzierung des Hortes als problematisch. Doch die 15 Millionen Euro für die neue Grundschule bezahlt der kommunale Entwicklungsträger aus dem Treuhandvermögen. In diesem Fall seien alle Unstimmigkeiten ausgeräumt, sagte der Geschäftsführer. Entstehen sollen nun zwei moderne Gebäude für Hort und Schule sowie eine Turnhalle an der Pappelallee, die durch eine Lärmschutzwand von der viel befahrenen Straße getrennt werden. Die Wand soll an der Straße begrünt werden, auf der Schulseite erhalte sie Kletter- und Sitzelemente, erklärte Sigrun Rabbe von der Pro Potsdam. Es wird einer der modernsten Schulbauten der Landeshauptstadt. Fußbodenheizung, Parkett und eine automatische Frischluftzufuhr abhängig vom Kohlendioxid-Gehalt in den Räumen sollen zur Ausstattung gehören. Auch im Außenbereich setzt die Schule Maßstäbe: Ein Spielplatz mit Spielgeräten des Künstlers Gisbert Baarmann aus Dargersdorf bei Templin soll entstehen. Dazu gehören Kletternetz und ein Labyrinth mit Kletterpodest, das auch als Grünes Klassenzimmer genutzt werden kann. Es gebe keine monofunktionalen Geräte, sagte Rabbe. Vor der Kletterwand würden Kletterstangen aufgestellt, Teilbereiche würden für die Gestaltung durch die Schüler frei gelassen. Damit Eltern ihre Kinder sicher mit dem Auto bis zur Schule bringen können, wird es drei spezielle Eltern-Vorfahrten geben. Zudem wurde die Schulwegsicherheit im Umkreis von einem Kilometer bewertet und in 17 Punkten entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Es gebe allerdings noch offene Punkte, sagte Rabbe. Die Präsentation sorgte für Zuspruch bei den Stadtverordneten. Baubeginn ist im Frühjahr, das Bauende für Februar 2012 geplant.

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