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Potsdam: Streit um Seesportclub geht weiter

Die Stadt findet keinen Ersatzstandort für Verein.

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Babelsberg - Für den vom Aus bedrohten Potsdamer Seesportclub sind keine alternativen Standorte verfügbar. Das habe eine stadtweite Prüfung ergeben, teilte das Sportdezernat jetzt auf Anfrage des Linke-Kreischefs Sascha Krämer mit.

Der rund 100 Mitglieder starke Seesportclub hat derzeit für seinen Standort einen seit fast 25 Jahren laufenden Vertrag mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten (SPSG), der im Dezember des nächsten Jahres ausläuft. Pacht oder Miete zahlt der aus einer DDR-Seesportsektion hervorgegangene Verein dafür nicht. Auf Teile des Clubgeländes soll nach dem Wunsch der Stiftung das Strandbad Babelsberg ziehen, damit ein historischer Rundweg wieder neu angelegt werden kann (PNN berichteten).

Bis zum Herbst soll laut dem Bildungsdezernat nun durch die Stadtwerke und deren Tochterbetrieb Bäderlandschaft geprüft werden, ob die Belange des Strandbades und Teile des Seesportclubs gemeinsam auf dem Gelände untergebracht werden können – also beide Anlagen miteinander kombiniert werden können. Damit ist auch klar, dass sich der Verein wird verkleinern müssen, wie die Stadt deutlich macht: Speziell werde untersucht, wie „unbestritten förderwürdige“ Bestandteile des klassischen Seesports – wie das Kutterrudern – baulich im Rahmen einer Verlagerung des Strandbades erhalten werden könnten.

Wer übernimmt die Kosten

Bei den zum Verein gehörenden Motoryacht-Anlagen bestünden dagegen Zweifel an der Förderwürdigkeit, machte das Dezernat weiter deutlich. Der Seesportclub fordert seit langem einen Ersatzstandort, weil sonst eine Fläche für den Sport wegfalle. Dabei pocht der Verein auf das Sportfördergesetz des Landes. Dort ist geregelt, dass „bei Aufgabe einer öffentlichen Sportstätte zugunsten einer anderen Nutzung“ in der Regel eine Ersatzsportfläche zur Verfügung gestellt werden muss. Krämer erklärte den PNN, die Stadt müsse mehr für den Erhalt des Clubs kämpfen, zumal dort gerade auch Kinder aus finanziell schwachen Familien Segelsport betreiben könnten.

Auch sonst sorgen die Pläne der Stiftung für den besagten historischen Rundweg für Streit. Unter anderem wird darüber verhandelt, wer die Kosten für den Umzug des Strandbades übernehmen soll. In der Vergangenheit war von mehreren hunderttausend Euro die Rede.

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