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Landeshauptstadt: Streit ums „Seepferdchen“

Kita-Ausschuss: Erzieher wollen Sportbund als Träger, Eltern die ASB GmbH

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Kita-Ausschuss: Erzieher wollen Sportbund als Träger, Eltern die ASB GmbH Marquardt - Die Entscheidung über einen neuen Träger für die kommunale Kita „Seepferdchen in Marquardt wird zum Tauziehen. Auf einer außerordentlichen Sitzung des Kita-Ausschusses kam es am Dienstagabend zu einer Patt-Situation bei der Abstimmung. Während die Erzieherinnen einstimmig den Landessportbund (LSB) favorisieren, haben sich die Elternvertreter ausnahmslos für die Anerkannte Schule für berufliche Bildung gGmbH (ASB) ausgesprochen. Für die Eltern sei dabei ein wesentlicher Aspekt der Wunsch der ASB auf Übernahme der ehemaligen Grundschule Marquardt als private Schule (PNN berichteten). Damit könnte künftig eine Kombination Kita/Hort/Grundschule als pädagogische Einheit betrieben werden, so Ausschussvorsitzende Petra Niekisch. Zudem habe die ASB eine Kostenfreiheit für pädagogische Zusatzangebote zugesichert. Die Kita-Mannschaft dagegen vermisste beim ASB ein pädagogisches Konzept. Das habe beim LSB ausführlich vorgelegen, so die Kita-Leiterin Gudrun Tippner. Den LSB favorisiere man vor allem wegen des sportlichen Konzepts, so Tippner. Doch in Marquardt sieht man die Kita-Trägerschaft nicht isoliert von der Dorfentwicklung. Immerhin wurde die Grundschule im Sommer 2003 vom staatlichen Schulamt wegen Schülermangels geschlossen, seitdem sind junge Familien mit Kleinkindern in die neuen Wohngebiete gezogen. Daher wies Ortsbürgermeister Dietrich Menzer auf die Dimension der Kita-Entscheidung hin. Immerhin habe die ASB mit ihrer Absicht auf Wiedereröffnung der Grundschule dem Dorf neue Hoffnung gegeben. „Das ist eine einmalige Chance, die wir nicht vertun dürfen, sagte Menzer. Sein Amtskollege Hans Becker aus Uetz-Paaren sieht das ähnlich. „Wir haben viele Jahre lang den größten Teil unseres Haushalts hier in Kita und Schule investiert, wir brauchen die Schule, sagte er den PNN. Auch Raik Förster, Vorsitzender des Kita-Fördervereins, kämpft für die Wiedereinrichtung der Schule. „Ich habe hier ein Haus gebaut und möchte meine Kinder nicht jeden Tag nach Potsdam in die Schule bringen müssen, sagte er. Auch erinnere er sich an die jüngsten Ausführungen von Bildungsminister Holger Rupprecht über den ganzheitlichen Aspekt bei der Kita-Erziehung, das fehle ihm beim LSB-Konzept. Zudem verfüge der LSB über keinerlei Erfahrung im Betreiben pädagogischer Einrichtungen. Potsdams Jugendamtsleiter Norbert Schweers wurde nunmehr beauftragt, die Empfehlungen für beide Kita-Trägerschaftskandidaten dem Jugendhilfeausschuss vorzulegen. Danach liegt die Entscheidung am 1. Juni bei den Stadtverordneten. Winfried Gutzeit

Winfried Gutzeit

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