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Der neue Studierenden-Ausschuss steht / Jusos und oll planen höhere AstA-Zuschüsse
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Gewählt wird er erst kommenden Dienstag, aber schon jetzt ist die Zusammenstellung des neuen Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität Potsdam beschlossene Sache: Die Juso-Hochschulgruppe hat sich bei ihrer letzten Mitgliederversammlung für eine neue Koalition mit der „offenen linken liste“ (oll), „wir sind wie du“ (wisiwidu), „idealiste“, „grüne überparteiliche liste“ (gül) und „Die Linke.SDS“ entschieden.
Der bisherige Koalitionspartner der Jungsozialisten, die „Grüne Alternative Liste GAL“, würde somit zur Opposition gehören, obwohl sie mit sieben die meisten der 27 Sitze im Studentenparlament hat. Zur Opposition würden auch der ehemalige Koalitionspartner „Liste Unabhängiger Studenten“ (LUST) gehören, der Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) sowie der ehemalige Vorsitzende der Hochschul-Jusos Joschka Langenbrinck und Franziska Schillert aus dem Vorstand der Hochschulgruppe.
Beide waren wie berichtet vergangene Woche zurückgetreten, weil sie den Beschluss zur Koalitionsbildung nicht mittragen wollten. Denn: „Die Jusos machen den Weg frei für einen AstA, der sich durch linksreaktionäres Agieren zu Lasten der Studierendenschaft auswirken wird“, lautet der Vorwurf von Langenbrinck. Beide wollen nun im Studentenparlament ohne Fraktion mitwirken.
Der Ex-Juso-Gruppenchef kritisierte zudem den neuen Plan des AstAs, die Aufwands-Entschädigungen zu erhöhen. Laut Langenbrinck soll die Aufwands-Entschädigung für die Referate um 5800 Euro erhöht werden. Dieses Geld würde künftig für studentische Projekte fehlen, so Langenbrinck.
Die Jusos berufen sich darauf, dass der AstA wegen der gestiegenen Zahl der Studenten auch mehr Arbeit habe. Die Zahl der Beschäftigten soll daher leicht aufgestockt werden – statt bisher zehn Referenten, die 240 Euro pro Monat und Person erhalten, soll es nun 13 Referenten geben, die nur 215 Euro pro Monat für ihren Aufwand erhalten, so Joost Marten Winkler – der neue kommissarische Vorstandschef der Jusos. Die einzelnen Mitarbeiter bekämen also weniger als vorher, betont er. Langenbrinck dagegen ist überzeugt, dass diese Vorgehensweise nicht der Satzung entspricht. Zudem hätten auch in der vergangenen Legislaturperiode mehr als nur zehn Studenten beim AstA mitgearbeitet. Die Aufwands-Entschädigung sei einfach untereinander aufgeteilt worden.
Die neue Koalition will für die freie Wissenschaft an der Uni kämpfen und sich gegen das Belegpunkte-System für Bachelor- und Master-Studenten einsetzen. Sie steht geschlossen für ein gebührenfreies Studium. Den Rücktritt Langenbrincks und Schillerts bedaure man, er sei aber nachvollziehbar, so Winkler. Wann ein endgültiger neuer Vorstand gewählt werden soll, stehe noch nicht fest.just
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