
© Andreas Klaer
Stress im Potsdamer Rathaus: Anteil überlasteter Mitarbeiter stark gestiegen
Die Stadtverwaltung hat ihren neuen Personalbericht vorgestellt. Die Zahl der Kündigungen ist etwas gefallen, bleibt aber hoch.
Stand:
Der Anteil von überlasteten Mitarbeitern im Rathaus ist auf den höchsten Stand seit 2019 gestiegen. Das geht aus dem neuen Personalbericht hervor, den die Stadtverwaltung jetzt veröffentlicht hat. Demnach betrug im Bereich Überlastungsanzeigen der Anteil der betroffenen Mitarbeiter an den Gesamtbeschäftigten rund 4,5 Prozent. Im Jahr zuvor waren es 3,3 Prozent, in den Jahren zuvor lagen die Werte auf einem ähnlichen oder niedrigerem Niveau. 2019 lag der Wert bei knapp 4,7 Prozent.
Nachfragen, in welchen Bereichen diese Überlastung bestand, gab es keine. Allerdings konnte Sozialbeigeordnete Brigitte Meier (SPD) in der gleichen Sitzung berichten, dass sich die Lage in dem lange als chronisch überlastet geltenden Jugendamt dank neuer Mitarbeiter und neuer Leitung stabilisiert habe. Beim Kinderschutz komme man inzwischen auf 45 Fälle pro Mitarbeiter, empfohlen sind 35. Im vergangenen Jahr ging es um mehr als 70 Fälle pro Mitarbeiter.
In einer Mitteilung des Rathauses wurden positivere Aspekte betont. So habe sich die Zahl der Eigenkündigungen von 112 im Jahr 2023 auf 97 verringert. 2021 und 2022 hatte es jeweils um die 75 Kündigungen pro Jahr gegeben. Insgesamt habe es knapp 100 Einstellungen mehr gegeben als Abgänge, hieß es weiter. Ende 2024 hätten rund 470 unbesetzte Stellen bestanden, 50 mehr als im Jahr zuvor. Die Besetzungsquote sank weiter auf 82,9 Prozent, fast jede fünfte Stelle ist also unbesetzt.
Hans-Jürgen Scharfenberg vom Wagenknecht-Ableger BfW forderte angesichts dessen eine endlich realistische Planung. Hintergrund: Für diese Stellen wird auch Geld im Rathaus geplant. Zuletzt hatte die Stadtspitze mit der Herausnahme von 40 unbesetzten Stellen die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs in Potsdam stabilisieren können.
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