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Landeshauptstadt: Studenten in die Innenstadt

Seit gestern flattert Richtkrone über Elfleinhöfen / Im Herbst ziehen AStA und Offener Kunstverein ein

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Seit gestern flattert Richtkrone über Elfleinhöfen / Im Herbst ziehen AStA und Offener Kunstverein ein Innenstadt - Es war ein langer Weg bis zu einem studentischen Kulturzentrum in der Innenstadt. Untersuchungen laufen seit 1998. 20000 Studierende an den Unis und Hochschulen der Stadt, aber von studentischem Leben in der City ist wenig zu merken – damit wollte sich weder die Stadt, noch die Studentenschaft abfinden. Gestern nun konnte in der Hermann-Elflein-Straße 10 die Richtkrone über dem Studentischen Kultur- und Beratungszentrum Elfleinhöfe aufgezogen werden. Im Herbst sollen die Mieter einziehen. Das sind einmal der Allgemeine Studierenden Ausschuss (AStA) der Universität Potsdam und der Offene Kunstverein, der bisher schon unter dieser Adresse – allerdings in noch unsanierten Räumen der alten Brauerei – zu erreichen war. Er bekommt sein saniertes Domizil im ehemaligen Gersten- und Hopfenlager. Dort entsteht zudem noch ein Theatersaal für die Studenten, ein Bandprobenraum, dazu Ausstellungs- und Kursräume. Das Gebäude zur Straße hin, in dem bis vor kurzem das Restaurant Lehmofen Leckeres produzierte, wird wieder in zwei Bereiche getrennt. Vorn darf eine kleine Kneipe einziehen, weiter hinten richten sich die Studenten ihren Klub ein. Hinzu kommt – wie von AStA-Referentin Katharina Ermler zu erfahren war – ein Seminarraum mit Computerarbeitsplätzen. Statt der alten Garagen sind Werkstätten entstanden. Dort kann Siebdruck hergestellt werden, geplant ist weiter eine Fotowerkstatt und ein AStA-Beratungsraum. Der Hof wird begrünt und mit Terrasse beziehungsweise Bühne versehen. Das dreistöckige Wohnhaus, das noch eine Hofseite begrenzt, gehört der Gewoba und wäre ideal für studentisches Wohnen. Da sei man sich aber noch nicht näher gekommen, meint Ermler, die Mieten seien für die Studierenden zu hoch. Und noch ein anderes Problem muss gelöst werden. Da das Projekt finanziell abgespeckt werden musste, bekommen die Studenten keine weiteren Räumlichkeiten in der Hermann-Elflein-Straße 11 und so ist die geplante Verbindung zum Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrum (Sekiz) gekappt. Geschäftsführerin Angelika Tornow bedauert das und ist mit dem Bauherrn und dem Sanierungsträger Stadtkontor, der das Projekt Soziale Stadt betreut, noch einmal in Verbindung getreten, um wenigstens über einen Mauerdurchbruch eine Hofverbindung herzustellen. War die Freude gestern allgemein groß über den Ausbauerfolg, so hat dieser eine nicht immer einfache, teilweise sogar stürmische Vorgeschichte. 1992 waren die Brauereigebäude nämlich schon einmal von den Privatbesitzern vergeben worden und obwohl der Erwerber den Kaufpreis schuldig blieb, kündigte er als erstes der Kunstfabrik, die dort arbeitete. Von einem Kulturzentrum und gar von einem studentischen war keine Rede mehr. Die Grundwertgesellschaft GWF, hinter der Dietrich Garski steht, sprang in die Bresche und kaufte den Komplex vom Altbesitzer. Doch auch dann noch kam der Ausbau ins Stocken, denn ohne Fördermittel wären keine von Studenten und Kunstverein bezahlbaren Mieten möglich gewesen. Erst als das Bauministerium 2003 über das Programm „Soziale Stadt“ Mittel in Aussicht stellte, konnte weitergearbeitet werden. 2004 gab es eine Baugenehmigung, im November wurde losgelegt und nun muss nur noch der Innenausbau bewältigt werden. 1,2 Millionen Euro können insgesamt verbaut werden, 939 000 Euro kommen aus dem Programm „Soziale Stadt“, je zu einem Drittel von Bund, Land und Stadt finanziert. Den Rest steuert die GWF bei. Sie hat mit dem AStA bereits einen Mietvertrag ausgehandelt, der im Jahr bei rund 35 000 Euro liegt. Wie Ermler bestätigte, sei das Geld über Studentenbeiträge schon zum Teil erwirtschaftet. Hella Dittfeld

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