Landeshauptstadt: Studenten springen für Kulturamt ein Straßenfest in der Hermann-Elflein-Straße

Innenstadt - Konzerte, Theater, Lesungen, ein Kickerturnier und Spiele für Kinder: Ein alternatives Straßenfest erlebten am Samstag die Bewohner in der Hermann-Elflein-Straße. Rund 300 bis 400 Gäste kamen bis in die späten Abendstunden – und bescherten dem Potsdamer Kulturraum e.V. nach einigen Niederlagen wieder einmal ein Erfolgserlebnis.

Der Verein hatte sich 2004 gegründet, um das alternative Stadtmagazin „Krul“ herauszugeben. Doch nach sechs Ausgaben mit jeweils mehreren tausend kostenlosen Exemplaren ist vorerst Schluss. „Wir machen so lang Pause, bis wir genügend geeignete Sponsoren gefunden haben“, sagte Thomas Reukauf vom Kulturraum-Verein. Die Suche nach potentiellen Partnern, die gegen geschaltete Anzeigen Geld für den Druck bezahlen, habe sich schon zu Beginn schwierig gestaltet. „Wir haben mit unserem Magazin keine bestimmte Zielgruppe im Auge, weil wir niemand ausgrenzen möchten“, so Reukauf. Dieses alternative Konzept sei potentiellen Werbekunden „leider“ aber nur schwer zu vermitteln. „Wir möchten mit dem Magazin aber nicht nur für ein Klientel da sein, sondern eine Plattform für alle Potsdamer sein – und dabei Fragen stellen, die anderswo nicht stehen“, so Reukauf über das Konzept von „Krul“, in das die Macher vorerst kein eigenes Geld mehr stecken wollen. Es müsse erst ein finanzieller Partner gefunden werden.

Und auch beim Straßenfest gab es laut Reukauf vorher ernste Probleme: Das Kulturamt der Stadt habe bereits eine mündliche Zusage gegeben, dass das Fest förderwürdig sei – jedoch „plötzlich“ zwei Monate vorher abgesagt. Unterstützung kam so vor allem vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) Potsdams. Die Anstrengung für das Fest habe sich aber gelohnt, meinte Thomas Reukauf: „Die vielen jungen Leute in unserer Straße haben so ein Stück mehr zusammen gefunden.“ Henri Kramer