![Studentisches Kulturzentum [KuZe] der Elfleinstraße in Potsdam](/images/12720500/alternates/BASE_21_9_W1000/1731839257000/studentisches-kulturzentum-kuze-in-potsdam.jpeg)
© Andreas Klaer
Studentisches Kulturzentrum in Potsdam: IT im Kuze wieder aktiv – aber immer noch herrscht Krise
Gut ein Jahr nach der AStA-Kündigungswelle sind die Stellen im studentischen Kulturzentrum immer noch unbesetzt. Zumindest sind Webseite und E-Mail-Adresse des Kuze nun wieder erreichbar.
Stand:
Langsam – sehr langsam – kehrt das studentische Kulturzentrum (Kuze) zur Normalität zurück: Seit letzter Woche sind Webseite und E-Mail-Adressen des Kuze wieder aktiv, darüber informierte Florian Rumprecht vom Vorstand des Kuze-Trägervereins Ekze e.V. auf Nachfrage der PNN. Die IT-Infrastruktur des Kuze war vor fast einem Jahr im Herbst 2024 durch den damaligen Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Universität Potsdam abgeschaltet worden.
Seit dieser Zeit sind auch die vier Personalstellen im Kuze unbesetzt, die sich unter anderem um Aufgaben wie die technische Leitung oder das Veranstaltungsmanagement kümmern. Sie waren ebenfalls im Herbst 2024 gekündigt und seitdem nicht neubesetzt worden. „Für uns als Kuze ist das natürliche eine prekäre und desaströse Situation“, sagt Rumprecht.
Seit einem Jahr versuche das Kuze die fehlenden Stellen durch ehrenamtliches Engagement zu kompensieren, sagt Rumprecht, doch das hinterlasse allmählich seine Spuren: „Es gibt schließlich Gründe, warum diese vier Stellen bezahlt waren“, so Rumprecht. Trotz allem habe man es das ganze Jahr lang geschafft, die Kuze-Kneipe geöffnet zu halten und immer wieder Veranstaltungen durchzuführen: Rumprecht nennt unter anderem Theaterprojekte, Karaoke-Abende, Filmvorführungen oder Pen & Paper-Rollenspiel-Turniere.
Wir werden wahrscheinlich bis nächsten Herbst brauchen, bis wir wieder da sind, wo wir vor der Kündigungswelle waren.
Florian Rumprecht vom Vorstand des Kuze-Trägervereins Ekze e.V.
Aufgrund eines internen Machtkampfes zwischen dem AStA und elf AStA-Mitarbeitenden (zu denen auch die vier Kuze-Mitarbeitenden gehörten) waren diese im Herbst 2024 vom AStA gekündigt worden. Seitdem ist viel passiert: Die Mitarbeitenden hatten gegen ihre Kündigungen geklagt und der alte AStA trat zurück. Sieben der Mitarbeitenden haben sich laut Rumprecht mit dem AStA auf einen Vergleich geeinigt, vier führen den Rechtsstreit weiter (darunter einer der ehemaligen Kuze-Mitarbeitenden).
Die elf Stellen blieben in den vergangenen Monaten vor allem wegen des offenen Rechtsstreites unbesetzt, doch da nun nur noch in vier Fällen weiter geklagt wird, könnten zumindest die übrigen Stellen neu ausgeschrieben werden. Passiert ist bislang jedoch nichts: „Dies hat unterschiedliche Gründe, unter anderem finden bei uns noch interne Diskussionen über eine zukünftige Mitarbeiter*innenstruktur statt“, heißt es vonseiten des AStAs auf Nachfrage der PNN. „Zudem ist das Gremium noch nicht vollständig besetzt, weswegen die Kapazitäten momentan fehlen.“
Laut Rumprecht wirke der schmerzhafte Konflikt des letzten Jahres sowohl beim AStA als auch beim Studierendenparlament (StuPa) immer noch nach: „Es gibt gerade gewisse Hemmungen, neue Leute einzustellen, nachdem man gesehen hat, wie sehr das eskalieren kann.“
Forderung nach Übergangslösung
Trotzdem sei der jetzige Zustand für das Kuze nicht tragbar, so Rumprecht: Der Ekze e.V. fordert daher, dass zumindest übergangsweise die technische Leitung für das Kuze wiederbesetzt wird. Ein entsprechender Antrag für eine befristete Stelle liegt aktuell dem StuPa vor.
Zumindest an einer Stelle haben sich Kuze und AStA wieder angenähert: „Es gibt im neuen AStA einen Kuze-Referenten, der auch Teil des AStA-Vorstandes ist und der unser Vertrauen genießt“, sagt Rumprecht. Der Referent soll vor allem als Schnittstelle zwischen AStA und Kuze dienen und für ein gutes Funktionieren der Zusammenarbeit sorgen.
Bis das Kuze wieder im Normalbetrieb sein wird, werde es wohl noch dauern, sagt Rumprecht: „Wir werden wahrscheinlich bis nächsten Herbst brauchen, bis wir wieder da sind, wo wir vor der Kündigungswelle waren.“
Trotz prekärer Personallage führt das Kuze auch in diesem Jahr wieder seine Veranstaltungsreihe zum kritischen Semesterstart („KriSe“) durch, die noch bis zum 25. Oktober dauert: Unter anderem stehen Workshops, ein Kleidertausch-Café, eine Podiumsdiskussion, Partys und Filmabende auf dem Programm.
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