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Landeshauptstadt: Studierende fordern Uni heraus Besetzung des Audimax geht weiter

Um halbacht wurden die Besetzer des Audimax der Universität Potsdam gestern Morgen unsanft geweckt. Die Kanzlerin der Hochschule, Barbara Obst-Hantel, war im Gefolge von Security-Leuten erschienen, um die Besetzung zu beenden.

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Um halbacht wurden die Besetzer des Audimax der Universität Potsdam gestern Morgen unsanft geweckt. Die Kanzlerin der Hochschule, Barbara Obst-Hantel, war im Gefolge von Security-Leuten erschienen, um die Besetzung zu beenden. „Ich habe ziemlich Angst bekommen, als ich die Männer mit den Handschuhen sah“, berichtet eine Studentin. „So etwas ist am 9. November völlig unpassend“, ergänzt sie. Eine Räumung fand allerdings nicht statt, die Kanzlerin verließ das Audimax unverrichteter Dinge.

Gegen elf Uhr sammelten sich in dem großen Saal Studierende, die zur Vorlesung des Historikers Prof. Frank Göse wollten. „Ich habe Verständnis für das Anliegen der Besetzer, gerade auch als Bachelor-Studentin“, sagte eine Geschichtsstudentin. Sie ärgere aber der schlechte Informationsfluss. Die Vorlesung wurde dann verlegt. Am Nachmittag fand eine Botanik-Vorlesung im besetzten Audimax statt, zuvor hatten die Besetzer den Studenten ihre Forderungen erläutert.

Der größte Hörsaal der Uni Potsdam am Neuen Palais wird seit vergangenen Mittwoch von rund 30 Studierenden besetzt gehalten. Die Besetzer gingen bislang nicht auf das Angebot der Uni ein, in andere Räume auszuweichen. Sie wollen im Audimax bleiben. Nun ist ein Gespräch mit dem Wissenschaftsministerium für Dienstagnachmittag anberaumt. Das Gespräch werde abgewartet, dann entscheide die Unileitung, wie man weiter verfahre. Strafanzeige, wie unterdessen von den Streikenden kolportiert, habe die Hochschule bislang „noch nicht“ gestellt.

Die Besetzer protestieren für bessere Studienbedingungen, kostenfreie Bildung, und Chancengleichheit. Außerdem kritisieren sie die Hochschulpläne der rot-roten Landesregierung. Die Studenten haben auch konkrete Forderungen an die Potsdamer Uni: „Wir gehen erst, wenn der Erhalt aller, aber vor allem bedrohter Studiengänge gesichert ist“, heißt es neben anderen Forderungen. Der Studierendenausschuss AStA hat sich indes dagegen gewandt, dass die Hochschulleitung nicht zwischen Besetzern und dem AStA unterscheide. „Der AStA ist nicht Teil der Besetzer, erklärt sich allerdings solidarisch mit dem Protest“, erklärte Mandy Joachim vom AStA. Jan Kixmüller

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