Sport: Stürmische Jugend

Sie ist die Jüngste im deutschen Nationalteam, doch das nimmt sie gelassen. „Davor habe ich aber keine Angst, das kenne ich schon von meinem halben Jahr bei Turbine“, sagt Bianca Schmidt. Die Stürmerin des Potsdamer Bundesligisten – im Januar ist sie 17 Jahre alt geworden – ist das Kücken der U19-Nationalmannschaft, die am morgigen Sonnabend nach Spanien fliegt und dort beim Acht-Nationen-Turnier in La Manga antritt.

Das nötige Selbstbewusstsein für diese neue Aufgabe holte sich Schmidt, die im vergangenen Sommer vom Regionalligisten 1. FC Gera an die Havel kam und von Turbine-Trainer Bernd Schröder gern als ein „Rohdiamant“ betrachtet wird, bisher in zehn Bundesliga-Spielen für den Deutschen Meister. Ende November schoss sie beim 4:0-Sieg in Rheine ihre ersten beiden Bundesliga-Tore. „Das alles gibt mir natürlich Selbstvertrauen“, meint die Schülerin der Potsdamer Sportschule.

Bei Turbine Potsdam seien bisher alle ihre Erwartungen in Erfüllung gegangen. „Und die Berufung in die U 19 stachelt auch meinen Ehrgeiz an, mich im Verein durchzusetzen.“ Wichtig seien ihr nicht nur eigene Tore, sondern auch Vorlagen, die zu Treffern führen. So war es auch am vergangenen Sonntag im Punktspiel gegen die SG Essen-Schönebeck – das 3:3 endete – , als Ariane Hingst ihren Pass zum zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich nutzte. „Das hat mich sehr gefreut“, sagt Schmidt, „das betrachte ich als Geschenk für Ariane zu ihrem Abschied aus Potsdam.“

In La Manga will sich die Jüngste im Team nicht nur mit der Zuschauerrolle begnügen, sondern die deutsche Nationaltrainerin Maren Meinert überzeugen, sie auch auf Torejagd zu schicken. „Eine Chance hat man immer, und ich will mich dort so präsentieren, dass die Bundestrainerin nicht an mir vorbei kommt“, erklärt sie. Von Deutschlands drei Vorrunden-Gegnern schätzt sie Frankreich als härtesten Gegner ein. „Der dürfte am schwersten zu besiegen sein.“ Wie man gegen die Französinnen gewinnen kann, zeigte auch Bianca Schmidt im Herbst vergangenen Jahres, als sie in zwei U 17-Länderspielen gegen die „Equipe Tricolore“ in Clairefontaine je ein Tor zum 4:1- und 2:1-Sieg beisteuerte. Michael Meyer