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Der 29-jährige Potsdamer soll mindestens drei Discounter in Potsdam und Michendorf überfallen haben.

© Robert Schlesinger/dpa

Prozess am Landgericht Potsdam: Supermarkt-Räuber muss mehr als sieben Jahre in Haft

Ein 29-jähriger Potsdamer hat im vergangenen Jahr mehrere Discounter in Potsdam und Michendorf mit Pistolen überfallen. Am Amtsgericht Potsdam wurde jetzt das Urteil gesprochen.

Stand:

Potsdam - Ein mehrfacher Supermarkträuber und Dieb ist vor dem Landgericht zu einer Haftstrafe von sieben Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Potsdamer im vergangenen Jahr zwischen März und Juli drei Discounter in Potsdam und Michendorf überfallen hat. Die Staatsanwaltschaft hatte drei Monate mehr Haft gefordert, Verteidiger Steffen Sauer dagegen fünf Jahre und zwei Monate. Zudem ordnete das Gericht für den drogensüchtigen Mann eine Entziehungskur an.

Gestanden hatte der 29-jährige Angeklagte einen Überfall auf einen Nahkauf-Markt am 18. März im Wohngebiet Am Stern. Dort richtete er laut Gericht in den Abendstunden eine echt aussehende Pistole auf die Kassiererin und erbeutete rund 2000 Euro, um seinen Drogenkonsum zu finanzieren. Zudem hatte er im Laufe des Verfahrens den Diebstahl mehrerer Motorräder gestanden, auf denen er dann auch noch ohne Führerschein fuhr.

Michendorfer Kassiererin musste ihren Beruf aufgeben

Bestritten hatte der Mann dagegen einen Überfall auf einen Norma-Supermarkt in Michendorf am 21. Juni. Auch hier hatte der Täter eine Kassiererin mit einer Pistole bedroht, allerdings nur 140 Euro erbeuten können. Nach Auffassung des Gerichts konnte sie den Mann später bei der Polizei zweifelsfrei wiedererkennen – obwohl die Lichtbildvorlage nicht schulgemäß verlaufen sei, wie der Richter am Freitag kritisierte. Der Kassiererin habe der Vorfall derart zu schaffen gemacht, dass sie ihren Beruf habe aufgeben müssen, hieß es weiter.

Auch die Kassiererin eines am 8. Juli überfallenen Lidl-Supermarkts in der Zeppelinstraße erkannte den Mann wieder – anhand einer markanten Tätowierung am Hals, wie es im Gericht hieß. Bei dieser Tat hatte der mehrfach vorbestrafte Mann 580 Euro erbeutet. Ähnliche Überfälle auf andere Supermärkte, die im vergangenen Jahr die Polizei in Atem gehalten hatten, konnten dem Angeklagten nicht nachgewiesen werden.

Wie berichtet hatten Spezialpolizisten den Mann Ende Juli 2016 in der sachsen-anhaltinischen Kleinstadt Zahna-Elster, kurz hinter Brandenburgs südwestlicher Landesgrenze, aufgegriffen, als er dort seine Freundin besuchte.

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