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Sicherheit beim SVB 03: SV Babelsberg: Konsequenzen nach Prügelei
Das Unternehmen Securitas hat den Subunternehmer inzwischen entlassen, der Verein will Sicherheitskräfte künftig stärker prüfen. SVB-Fans wollen in einem der Ordner ein Mitglied der rechten Szene erkannt haben.
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Babelsberg - Nach Auseinandersetzungen zwischen Fans des Fußballdrittligisten SV Babelsberg 03 und Ordnern ziehen Verein und das Sicherheitsunternehmen Securitas Konsequenzen. Letzteres trennte sich mit sofortiger Wirkung von dem beauftragten Subunternehmen aus Brandenburg, aus deren Reihen die Ordnungskräfte kamen. Der Vorstand des SVB kündigte an, künftig mehr auf bekannte und vertrauensvolle Sicherheitskräfte zu setzen.
Laut Polizei war es am vergangenen Samstag nach dem Heimspiel des SVB gegen Unterhaching vor dem Karl-Liebknecht-Stadion zwischen linksalternativen Nulldrei-Anhängern und Ordnungskräften zu einer Prügelei gekommen. Unter den Sicherheitsleuten glaubten SVB- Fans ein Mitglied der rechten Szene erkannt zu haben, weshalb es zunächst zu verbalen Attacken gekommen sein soll. Schließlich sei die Situation eskaliert: Es gab Schläge, Flaschen seien geflogen, zwei Autos seien beschädigt worden. Über die Zahl der Beteiligten konnte die Polizei keine Angaben machen.
„Wir haben uns umgehend von dem Subunternehmen getrennt“, sagte Securitas-Unternehmenssprecher Thomas Mensinger auf PNN-Anfrage. Dabei sei es unerheblich, wer den Streit verursacht habe. „Wir erwarten von unseren Mitarbeitern, dass sie auch im privaten Bereich deeskalierend und schlichtend wirken“, sagte Mensinger. „Wer dazu keine Lust hat, ist bei uns verkehrt“, fügte er hinzu. Dass es sich bei den Ordnungskräften um Anhänger der rechten Szene gehandelt haben soll, konnte Mensinger nicht bestätigen. „Das ist mir nicht bekannt, sonst hätten wir schon eher reagiert.“ Grundsätzlich überprüfe die Securitas, ob ihre Mitarbeiter bzw. Bewerber einem extremen Spektrum angehören. Bei deutschlandweit 20 000 Mitarbeitern ließe sich das jedoch nie völlig ausschließen, wie 2012 der Fall eines Salafisten-Anhängers im Dienst der Securitas auf der Baustelle des BER-Flughafens gezeigt habe.
Daher begrüße die Securitas laut Mensinger, wenn beim SVB verstärkt auf bekanntes Sicherheitspersonal gesetzt wird, denn die Möglichkeiten des Vereins zur Überprüfung von Sicherheitskräften seien weitreichender als die der Sicherheitsfirma selbst. Demnach könne der Verein als Kunde der Securitas beim zuständigen Ministerium – in diesem Fall dem Wirtschaftsministerium – die Überprüfung von Ordnern beantragen und Erkenntnisse zu möglichen Vorstrafen, Strafbefehlen oder auch zur Zugehörigkeit zu politischen Gruppierungen erfragen. „Wir als Arbeitgeber dürfen das nicht“, so der Securitas-Sprecher.
Für den SVB ist die Securitas laut Mensinger schon seit vielen Jahren Vertragspartner. „Es gibt schwierigere Fußballvereine als Nulldrei“, so Mensinger. Die Babelsberger Fangemeinde sei friedlich und intellektueller als anderswo. SVB-Vorstand Archibald Horlitz sagte, man werde darauf achten, „ob Ordner durch einschlägige Kleidung, Tätowierungen, Symbole oder Äußerungen auffallen“. pek
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