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SVB 03 in der Krise: SV Babelsberg sieht Karli-Sanierung im Zeitplan

Hechel: Arbeiten enden fristgerecht im August / Rathaus: Keine Spekulation zu Rücknahme des Stadions

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Mit dem drohenden Absturz des SV Babelsberg rückt auch die laufende, von der Vereinsspitze verantwortete Sanierung des Karl-Liebknecht-Stadions mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung in den Blick. Gestern teilte Vereinsgeschäftsführer Ralf Hechel den PNN auf Anfrage mit: Er gehe davon aus, „dass die zur Verfügung stehenden Mittel bis Ende des Jahres vollständig verbaut und abgerechnet werden“. In der spielfreien Zeit von Ende Mai bis Ende Juli würden die Sanierung des Hauptgebäudes, der Umbau des zentralen Rasen- und des Trainingsplatzes, der Neubau eines Kunstrasenareals und die Herrichtung der Außenanlagen durchgeführt. Diese Arbeiten sollten „fristgerecht“ im August fertig gestellt sein, so Hechel.

Laut Landesfinanzministerium waren Mitte Mai bislang Mittel in Höhe von 5,6 Millionen Euro abgerufen und ausgegeben worden – das entspreche circa 70 Prozent der bewilligten Mittel aus dem Konjunkturpaket II (KP II). Insgesamt gab es für die Karli-Sanierung acht Millionen Euro, sechs Millionen Euro vom Bund, 1,2 Millionen vom Land Brandenburg und 0,8 Millionen von der Stadt.

Noch Ende Dezember hatte der Landesrechnungshof allerdings festgestellt, erst 38 Prozent der KP II-Mittel seien abgerufen. Bis zum 30. Oktober müssten die Arbeiten abgeschlossen sein, sonst verfallen die Mittel, so die Rechnungsprüfer – gebenenfalls sollten der Bauablauf mit „Maßnahmen“ beschleunigt werden.

Einen Anschub des Verfahrens der anderen Art hat der SV Babelsberg laut den Rechnungsprüfern im Juli 2009 vorgenommen – in dem die zentrale Projektsteuerung ohne Ausschreibung an die Energie und Wasser Potsdam des SV Babelsberg-Aufsichtsratschefs Peter Paffhausen ging. Dabei sei der Verein verpflichtet gewesen, „alle für die Projektumsetzung erforderlichen freiberuflichen Leistungen auf Grundlage der Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen (VOF) zu vergeben.“ Hechel dagegen betonte, alle Vergaben seien entsprechend Vorschriften wie der VOF durchgeführt worden. Insgesamt seien 14 Investitionsmaßnahmen durch die Geldgeber festgelegt – welche Unternehmen diese im Einzelnen umsetzen, sagte Hechel aber nicht. Zugleich erklärte der Vereinsgeschäftsführer, auf eine bisher geplante Rasenheizung werde verzichtet. Diese „von Beginn an unter Kostenvorbehalt stehende Maßnahme“ sei nicht finanzierbar, und auch die Folgekosten dafür nicht geklärt.

Derweil beobachtet das Potsdamer Rathaus, das dem SV Babelsberg das Stadion verpachtet hat, die akute Krise um denVerein. So müsste die Stadt, sollte der Fußballverein als Pächter ausfallen, das Stadion wieder übernehmen – samt Betriebskosten. Dazu müsste die Stadt die Reste eines Millionenkredits, den die frühere Führungsriege der Babelsberger vor der ersten Insolvenz im Jahr 2003 aufgenommen hatte, abtragen. Es soll sich um eine Summe im oberen sechsstelligen Bereich handeln. Zu diesem Szenario wollte sich Rathaussprecher Stefan Schulz gestern nicht äußern: „Es besteht kein Grund, sich an Spekulationen zu beteiligen, was die Rücknahme des Stadions angeht.“ Auch die Sanierung befände sich „weitestgehend“ im Zeitplan – als Bauende sei der der 31. August vorgesehen. H. Kramer

H. Kramer

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