Sport: SVB auch gegen Energie Cottbus ungefährdet Benyamina und Röver sorgten für verdientes 2:0
Nicht jedem beim FC Energie Cottbus stand hinterher der Sinn nach tiefgehender Analyse. Schon gar nicht Rayk Schröder, der es sich eine gute Stunde nach Ende der Partie auf den Stufen vor dem Zugang zum Stadiongebäude bequem gemacht hatte.
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Nicht jedem beim FC Energie Cottbus stand hinterher der Sinn nach tiefgehender Analyse. Schon gar nicht Rayk Schröder, der es sich eine gute Stunde nach Ende der Partie auf den Stufen vor dem Zugang zum Stadiongebäude bequem gemacht hatte. Schröder hatte am Sonnabend einen neuerlichen Tiefpunkt in seiner Karriere als Berufsfußballer zu durchleiden. Der 29-jährige spielte für Energie Cottbus, 1860 München und Hansa Rostock im Profibereich (insgesamt 116 Einsätze). Vor knapp zwei Jahren riss er sich im Training das Kreuzband. Mühsam verlief seine Rehabilitation. Anschluss an den Energie-Profikader wird er nicht mehr gewinnen. Cheftrainer Eduard Geyer plant nicht mehr mit ihm. Vorgestern gab Rayk Schröder im Oberliga-Punktspiel der Energie-Amateure beim SV Babelsberg 03 so etwas wie den Abwehrorganisator. Ein erfahrener Mann wie er wird es hinten schon richten, dachte sich sein Trainer Detlef Ullrich. Es kam anders, Schröders Bemühungen endeten in kompletter Sprachlosigkeit. Der Blondschopf schüttelte auf Nachfrage nur den Kopf und machte sich bald darauf gen Berlin auf, wo er nach wie vor wohnt. Kein Zweifel, Schröder hatte nicht damit gerechnet, an diesem Nachmittag so sehr unter Druck zu geraten und so wenig ausrichten zu können. Babelsberg 03 hatte die Partie nach umkämpfter Anfangsviertelstunde durchgängig im Griff, gewann 2:0 und verabschiedete sich mit der Erkenntnis ins Wochenende, auch gegen bessere Oberligisten bei Bedarf Reserven mobil machen zu können und höheres Tempo zu gehen. Die 1563 Besucher im Karl–Liebknecht- Stadion wurden bestens unterhalten. Und sie bekamen zwei Kostproben des bemerkenswert funktionierenden Verständnisses von Karim Benyamina und Enrico Röver im offensiven Zusammenspiel geboten. Benyamina ist mit 22 der antrittsschnelle Lückenreißer. Röver, zwölf Jahre älter, ist der Mann, der viel mit Ruhe und Auge macht. Beide haben eine Vorliebe fürs Kombinieren. Und sie verschafften sich diesmal wechselseitig Erfolgserlebnisse. Beim 1:0 profitierte Benyamina von einer Kopfballablage seines kongenialen Partners (28.). Später dann schob Röver ein Benyamina-Zuspiel überlegt zum Endresultat ins Eck (43.). Dem Duo boten sich weitere Torgelegenheiten (20., 24., 38., 51., 65., 66.). Ebenso Patrick Moritz (69.) und Florian Greve, der den Ball von der Strafraumgrenze an die Latte hämmerte (79.). „Es war noch mehr möglich, doch man sollte nicht vermessen sein. Die Qualität der Truppe kann sich sehen lassen“, so der Tenor eines Grüppchens auf der Tribüne, in der Heiko Bengs´ Vater Wolfgang das Wort führte. Tatsächlich war der verdiente Erfolg über Energie Cottbus logische Konsequenz der neuen SVB-Philosophie: Hinten nichts zulassen und im Spiel nach vorn ohne blindes Anrennen Chancen herausspielen. Ersteres funktioniert zur Freude von Trainer Peter Ränke fast perfekt. „Nach vorn muss noch mehr kommen. Daran arbeiten wir“, schob er nach und meinte die Effektivität. Babelsberg 03: Rauch; Laars, Bengs, Warnick, Kindt (73. Lauser); Lücke (68. Okuyama), Schwanke, P. Moritz, Greve; Benyamina, Röver (86. Lettow). T. G.
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