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Landeshauptstadt: Synagoge: Debatte über Baustart 2011 Kramer: Entscheidung bis zum 31. Mai – „so oder so“

Innenstadt - Derzeit ist fraglich, ob der Bau der neuen Potsdamer Synagoge noch in diesem Jahr begonnen werden kann. Während das vom Synagogen-Bauverein veranlasste Moratorium in wenigen Tagen am 31.

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Innenstadt - Derzeit ist fraglich, ob der Bau der neuen Potsdamer Synagoge noch in diesem Jahr begonnen werden kann. Während das vom Synagogen-Bauverein veranlasste Moratorium in wenigen Tagen am 31. Mai endet, will der Rat der Jüdischen Gemeinden Brandenburgs erst am 23. Juni in Frankfurt/Oder über das Synagogenprojekt beraten. Der Brandenburgischen Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) und der Architekt Jost Haberland hatten angekündigt, wenn der Baustart für das jüdische Gotteshaus in der Schloßstraße noch 2011 beginnen solle, müsse bis Ende Mai darüber Klarheit herrschen. Grund sind laut BLB-Chef Norbert John bautechnischer Natur: Bis zum Winter müsse so viel Baumasse entstehen, dass ein Aufschwimmen des Gebäudes durch das Grundwasser unmöglich ist. Gelinge dies nicht, müssten die Wasserpumpen den ganzen Winter über laufen, was sehr kostenaufwendig wäre.

Das sich aus seiner Sicht andeutende Verstreichen des Moratoriumsendes nimmt der Vorsitzende des Synagogen-Fördervereins, Ulrich Zimmermann, zum Anlass, einen Synagogen-Baustart noch 2011 in Zweifel zu ziehen. Den PNN sagte er gestern: „Wir gehen davon aus, dass der Baubeginn für die Synagoge in diesem Jahr hinfällig ist.“ Er könne sich kaum vorstellen, dass vollendete Tatsachen geschaffen werden, während noch über die Gestaltung der Synagoge gestritten wird. Der Förderverein für eine würdige Synagoge und die Synagogengemeinde Potsdam lehnen den Architekturentwurf von Jost Haberland ab, die Jüdische Gemeinde Potsdam und der Bauverein befürworten ihn. Weitere Akteure im Potsdamer Synagogenstreit sind der Jüdische Landesverband mit dem Rat der brandenburgischen Gemeinden – dessen Votum nun offenbar erst am 23. Juni ansteht – und der Zentralrat der Juden in Deutschland.

Dessen Generalsekretär Stephan Kramer erklärte den PNN gestern, der Ratstermin am 23. Juni sei für ihn „nicht maßgebend“. Kramer: „Die Positionen sind klar. Wenn es bis zum 31. Mai nicht klappt, klappt es auch nicht bis zum 23. Juni.“ Alle Fakten lägen auf dem Tisch; jeder werde Abstriche machen müssen. Die Gespräche laufen, so Kramer, und sie werden bis zum 31. Mai zu einem Ergebnis führen – „so oder so“. Kramer: „Wenn es nicht klappt, werde ich das auch sehr deutlich erklären.“ Guido Berg

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