Landeshauptstadt: Synagoge gebraucht
Woche der Brüderlichkeit: Neubaupläne bekräftigt
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Innenstadt – Vladimir Genkin, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, bekräftigte gestern Abend den Wunsch nach einem Synagogenneubau in Potsdam. Er hoffe, dass am 9. November 2008, dem 70. Jahrestag der Reichspogromnacht, „die Fertigstellung des Fundamentes stattfinden kann“, sagte er auf der gut besuchten Eröffnungsveranstaltung zur „Woche der Brüderlichkeit“ im Alten Rathaus. Unter den Zuhörern waren auch Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer (SPD).
Die Woche der Brüderlichkeit findet in Potsdam zum achten Mal statt. Die Veranstaltung unter dem diesjährigen Motto „Redet Wahrheit!“ ist eine Zusammenarbeit des Brandenburgischen Landtages und der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Deren Vorsitzender Hans-Jürgen Schulze-Eggert sagte in seiner kurzen Ansprache, die Potsdamer Jüdische Gemeinde brauche ein Gemeindezentrum und eine Synagoge „als gesellschaftlich religiösen Mittelpunkt“. Er bat die Gäste, die Arbeit des Bauvereins Neue Synagoge, in dem er Mitglied ist, mit Spenden zu unterstützen. Informationsbroschüren für 20 Euro als „symbolische Bausteine“ konnten die Gäste beim anschließenden Empfang kaufen.
„Wir werden das 2008 nicht schaffen“, war sich allerdings Horst-Dieter Weyrauch, der Vorsitzende des Bauvereins, sicher. Die „unklare Position“ des Zentralrates der Juden stehe immer noch im Raum, sagte Weyrauch gegenüber den PNN. Stephan J. Kramer, der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, hatte Ende 2006 das Neubauprojekt abgelehnt. „Wir versuchen, das Gespräch zu finden“, betonte Weyrauch gestern. Die Sponsoren würden nur investieren, wenn sie sich der Unterstützung des Zentralrats sicher seien, so Weyrauch. Für die Ausschreibung des Bauprojektes fehlten dem Verein in jedem Fall „über 100 000 Euro“. Bisher seien 18 000 Euro Spenden gesammelt worden. JaHa
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