
© Andreas Klaer
Von Hella Dittfeld: Tack unterstützt Vision
Lob für Wissenschaftsschaufenster / Bär getauft
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Ein Wissenschaftsschaufenster zu den Folgen des Klimawandels, das Angebote des Naturkundemuseums und der Potsdamer Institute vereint, stößt bei Umweltministerin Anita Tack (Linke) auf wohlwollendes Interesse. Am Rande der Bärentaufe im Naturkundemuseum nannte sie gestern den Vorschlag von Museumschef Detlef Knuth „eine wunderbare Idee“. Sie sei froh, dass es Leute mit so weitreichenden Visionen gebe, erklärte sie auf PNN-Nachfrage. Knuth hatte anlässlich des 100-jährigen Museumsjubiläums vorgeschlagen, bis 2020 ein solches Wissenschaftsschaufenster in einem Neubau direkt neben dem Naturkundemuseum einzurichten. Es müsse über die Grenzen der Stadt hinaus agieren, so Knuth, und brauche es auch Bundes- und Landesförderung. Tack sieht in dem Projekt eine langfristig anzusteuernde Aufgabe. Gestern deutete sie jedoch schon an, dass die Räume des Naturkundemuseums in der Breiten Straße sehr beengt und der großen Aufgabe im Natur- und Artenschutz nicht angemessen seien. Sie favorisiert allerdings keinen Neubau, sondern könnte sich die Unterbringung der Einrichtung auch in einem bereits vorhandenen Gebäude vorstellen.
Der hoch aufgerichtete, sehr gekonnt präparierte Braunbär, der gestern den Namen Bruno erhielt, hat seinen bevorzugten Platz aber sicher. Er wird künftig in der Eingangszone des Naturkundemuseums die Besucher begrüßen. Der Bär war am 17. Februar 2009 nach 31 Lebensjahren im Zoo Luckenwalde eines natürlichen Todes gestorben und ist von Christian Blumenstein in Potsdam präpariert worden. Der Braunbär, dessen Vorfahren vermutlich aus Rumänien stammen, hatte es auf 325 Kilo Lebendgewicht gebracht und neun Kinder gezeugt. Den Namen Tapsi, den er als Jungtier bekam, fanden die Potsdamer Museumsleute ziemlich unpassend für einen Zwei-Meter-Riesen. Deshalb waren vor allem die Kinder aufgefordert worden, ihm einen neuen auszusuchen. Es gingen insgesamt 534 Einsendungen ein mit 209 Namensvorschlägen. Eindeutiger Spitzenreiter war Bruno. Aus der Zahl der Einsendungen wurden 10 Gewinner ausgelost, die mit Buchpreisen bedacht werden. Sie bekommen sie in den nächsten Tagen zugeschickt.
Dass der Name Bruno bevorzugt wurde, hat sicher mit den unglücklichen Ereignissen in Bayern zu tun. Dort wurde ein ebenfalls Bruno genannter Braunbär, der aus Österreich eingewandert war und eine Angstwelle auslöste, abgeschossen.
In ihrer Rede als Taufpatin verwies Anita Tack darauf, dass man auch mit solch großen Raubtieren wie Bären sehr gut zusammenleben könne. Leider gebe es in Deutschland keine mehr. Versuche, sie wieder anzusiedeln, seinen bisher gescheitert. Tack nannte Österreich als Vorbild. Dort behandle man die Bären als kalkulierbares Risiko. Tack begrüßte es, dass es in Brandenburg aber wieder Wölfe und Elche gebe und warnte davor, Ängste zu schüren. 2010 sei zum Jahr der Biodiversität ausgerufen worden und um diese Artenvielfalt müsse sich auch das Land Brandenburg bemühen.
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