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Frisch gefliest und mit stabilen Tischen versehen. Maria Conze und Irmgard Schüttel (r.) in der ältesten Ausgabestelle der Potsdamer Tafel in der Schopenhauerstraße.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Tafel hegt „berechtigte Hoffnung“ auf Schilfhof-Umzug

Älteste Lebensmittel-Ausgabestelle in Schopenhauerstraße mit Spendenunterstützung saniert

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Innenstadt/Schlaatz - Die Potsdamer Tafel hat laut ihrer Sprecherin Maria Conze „berechtigte Hoffnungen“ auf einen festen Ausgabe-, Lager- und Büro-Standort am Schlaatz. Nach Gesprächen mit dem städtischen Firmenverbund Pro Potsdam sei man zuversichtlich, Räume in der einstigen Schilfhof-Kaufhalle zu erhalten, sollte Pro Potsdam das Objekt übernehmen, erklärte Conze. Nach Gesprächen mit Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und Pro Potsdam-Vertretern stünden die Zeichen positiv – nicht zuletzt, weil auch die Verwaltung den Standort favorisiere. Sozialbeigeordnete Elona Müller (parteilos) hatte sich schon mehrfach für den Schilfhof als festen Tafel-Standort am Schlaatz ausgesprochen.

Bislang nutzt die Tafel einmal pro Woche für einige Stunden den Jugendclub im Bürgerhaus. Annehmbar seien die Bedingungen für Lagerung und Ausgabe dort nicht, so Conze. Ein Umzug an den Schilfhof, an dem die Projektentwickler Egenter & Czischka auf dem einstigen Kaufhallengelände ein Gewerbeobjekt planen, stand schon länger im Raum. Allerdings gab es neben Schwierigkeiten bei der Finanzierung des Projekts auch Widerstand gegen eine mögliche Überfrachtung von sozialen Hilfsangeboten am Schlaatz. „Doch wir sind ja bereits im Stadtteil präsent, nur an einem anderen Standort“, sagte Conze. Das würde auch Pro Potsdam so sehen, die das Gewerbe-Objekt nach Sanierung und Vermietung durch Egenter & Czischka übernehmen sollen – wenn eine Wirtschaftlichkeit des Gebäudes voliege.

Bereits fertiggestellt ist die Sanierung der ältesten Tafel-Ausgabestelle an der Schopenhauerstraße. In dem Gebäude auf dem Hof der Baptistengemeinde fliesten Lehrlinge des Bauförderungswerk in Werder (Havel) während ihrer Ausbildung die Ausgaberäume der Tafel. Das Material wurde von der Baustofffirma Brun & Böhm gespendet. Stabile Tische für die Lebensmittelkisten wurden vom Rehbrücker Toom-Baumarkt zu günstigen Preisen geliefert. Organisiert hatte die Sanierung Tafel-Mitarbeiter Dieter Reinholz.

Der kürzlich eingeführte Ein-Euro-Obolus, den alle erwachsenen Tafel-Nutzer pro Ausgabe seit November zahlen müssen, sei „ohne großes Murren“ aufgenommen worden, sagte Ausgabestellen-Organisatorin Irmgard Schüttel. Das Geld wird für Betriebskosten der Tafel genutzt.

Diese erhielt gestern Spenden einer Aktion der Lebensmittelkette Rewe. Kunden waren aufgerufen, einen Marktartikel für die Potsdamer Tafel zu kaufen. Alternativ konnten vorgepackte Tüten für fünf Euro für die Tafel erworben werden. Die bundesweite Aktion wird von Rewe mit einer Warenspende von 200 000 Euro für alle Tafeln in Deutschland komplettiert.Kay Grimmer

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