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Thomas Endrulat leitet die Regionalzentrale des Wetterdienstes.

© Manfred Thoma/MANFRED THOMAS TSP

Tag der offenen Tür beim Deutschen Wetterdienst: „Die größte Herausforderung ist die Vorhersage einzelner Schauer oder Gewitter“

Am Samstag kann die Potsdamer Niederlassung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) besucht werden. Leiter Thomas Endrulat verrät, was die Besucher erwartet.

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Am Samstag von 10 bis 16 Uhr feiert der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner Potsdamer Niederlassung in der Michendorfer Chaussee nach langer Pause wieder einen Tag der offenen Tür, zu dem erstmals in den Neubau des DWD eingeladen wird. Leiter Thomas Endrulat hat dazu einige Fragen beantwortet.

Was erwartet die Besucher am Tag der offenen Tür des Deutschen Wetterdienstes?
Nach Abriss der alten Niederlassung und komplettem Neubau beleben wir jetzt die alte Tradition, dass sich Interessenten unsere Niederlassung ansehen und erklären lassen können.

Zuerst erhält man natürlich einen Eindruck über den Bau an sich. Auf den Freiflächen kann man alte und neue Messgeräte bestaunen und die Klimaänderungen in einer interessanten Darstellungsform betrachten. Im Gebäude gibt es einen breiten Wetterboulevard. Hier stellen sich alle Fachbereiche vor, das heißt, es gibt Neuigkeiten aus der Welt von Wetter und Klima. Einzelne Vorträge bringen Themen wie Gewitter, Datenprüfung und regionale Klimaänderungen näher.

Interessierte können erfahren, welche beruflichen Chancen man beim Deutschen Wetterdienst hat. Als Live-Aktionen werden zwei Wetterballone gestartet und die Regionale Wetterberatung kann besichtigt werden. Unsere Gäste können ihr Wetterwissen mit einem Quiz testen oder sich ihr Geburtstagswetter aus der Datenbank suchen lassen. Eine Bastelecke für Kinder ist auch dabei, ebenso gibt es süße und deftige Speisen und Getränke.

Wir haben viel zu bieten, aber keinen Parkplatz und vor der Niederlassung verläuft eine Bundesstraße ohne Parkmöglichkeiten. Am besten wäre es, wenn Sie eigene Kraftfahrzeuge stehenlassen und auf den ÖPNV, Fahrrad oder Füße umsteigen. Noch ein kleiner Tipp: Es gibt sogar eine Bushaltestelle „Deutscher Wetterdienst“.

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Was hat sich bei der Wetterbeobachtung und Unwetterwarnung in den vergangenen Jahren verändert und verbessert?
Sowohl bei der Wetterbeobachtung als auch in der Vorhersage gab es riesige Veränderungen. Die Beobachtung erfolgt inzwischen komplett durch Technik, sowohl durch einzelne Sensoren als auch durch ganze Messsysteme. Nur so kann der Datenhunger für immer feiner aufgelöste Computerprogramme noch gestillt werden. Die Vorhersagen werden mit einem mathematischen Modell gerechnet, welches für verschiedene Vorhersagezeiten unterschiedlich hoch aufgelöst ist.

Damit ist es möglich, Prognosen für die nächste Stunde, aber auch für die kommenden Jahrzehnte zu erstellen. Um mit bekannten und unbekannten Unsicherheiten besser umgehen zu können, werden alle Rechnungen mehrfach mit leicht modifizierten Startwerten wiederholt, es entstehen ganze Ensembles zukünftiger Entwicklungen. Und ja, natürlich wird heutzutage auch die KI genutzt.

Wie oft treffen Ihre Prognosen zu, wie hoch ist die Abweichung? Und wie lautet Ihre Prognose für das Wochenende?
Grundsätzlich anderes Wetter als vorhergesagt wurde, gibt es kaum noch. Wir messen uns im Genauigkeitsbereich von einem Grad und wenigen Litern Regen oder wenigen Kilometern pro Stunde bei Sturmböen. Die größte Herausforderung ist die Vorhersage einzelner Schauer oder Gewitter, deren Zugbahn doch noch eine gehörige Portion Zufall im Spiel hat. Das ist aber für den Samstag, den Tag der offenen Tür beim Deutschen Wetterdienst, kein Thema. Wir erwarten trockene Ostluft mit viel Sonnenschein und nachmittags 24 Grad im Schatten.

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