Von Henner Mallwitz: „Tag zum Überlegen“

Mit Medaillenträumen waren die Triathleten des Potsdamer Zeppelin-Teams zu den Europameisterschaften in die Niederlande gereist – doch diese platzen gestern wie Seifenblasen. Christian „Paule“ Prochnow, Olympia-15. von Peking und eines der Aushängeschilder des Vereins, schaffte es in dem kleinen Provinzstädtchen Holten allenfalls auf den 21. Platz. Als Achter kam der in der Bundesliga noch für Witten startende Triathlet aus dem Wasser und hatte damit 15 Sekunden Rückstand auf die Führungsgruppe. „Zu diesem Zeitpunkt hatte er bis Platz vier noch alles in der Hand“, befand sein Trainer Ron Schmidt. Den Anschluss schaffte Prochnow allerdings nicht mehr, so dass am Ende ein enttäuschender 21. Rang zu Buche stand.

In der Eliteklasse der Frauen hatte indes Alena Stawczynski ihren ersten Einsatz. Bei diesem sollte sie zwar vor allem Erfahrung sammeln, und dennoch enttäuschte der 29. Rang. „Sie ließ sich nicht auf den Wettkampf ein und hatte einfach keine Einstellung, unter diesen Bedingungen zu kämpfen“, sagt Schmidt. Soll heißen: Die als „Schlechtwetterspezialistin“ bekannte Potsdamerin kam mit der Hitze nicht zurecht. „Das“, so der Coach, „wird noch eine harte Auswertung geben.“

Einen Lichtblick gab es aus Potsdamer Sich dann schließlich dennoch: Stefan Zachäus wollte im Feld der Junioren zwar eine Medaille, die er mit dem 15. Platz nicht nur knapp verpasste. Laut Nominierungskriterien für die WM-Qualifikation war zwar ein Platz unter den besten Zwölf ausgegeben, da er mit seiner Leistung jedoch der beste deutsche Triathlet war, wird er mit Sicherheit nach Australien fliegen dürfen.

Diesen Wunsch musste Steven Jentsch als vierter Potsdamer Starter allerdings begraben: Mit dem 35. Rang ist für ihn der Zug nach „Down under“ abgefahren.

„Das war alles in keiner Weise zufriedenstellend“, befand Ron Schmidt. „Alles in allem ein Tag zum Überlegen. Und das werden wir.“

Henner Mallwitz