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Spitzenspieler. Thomas Englert vom TSV Stahnsdorf ist der derzeit beste Spieler der Tischtennis-Oberliga Nord-Ost und wurde bereits 22-mal als Landesmeister geehrt.

© Manfred Thomas

Sport: Talentiert und trainingsfleißig

Thomas Englert ist Spitzenspieler des TSV Stahnsdorf, der in der Tischtennis-Oberliga am Sonntag Spitzenreiter Landsberg empfängt

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Er ist der derzeit beste Spieler in der Oberliga Nord-Ost, aber Wunder wird auch Thomas Englert am Sonntag nicht bewirken können. Morgen empfängt der TSV Stahnsdorf in der Tischtennis-Oberliga der Herren um 11 Uhr in der Stahnsdorfer Sporthalle Friedrich-Naumann-Straße den Spitzenreiter und Meisterschaftsfavoriten SSV Landsberg. „Da ist nur Schadensbegrenzung angesagt“, sagt Englert mit Blick auf diese Partie, in der er selbst als Spitzenspieler des TSV in seinen beiden Einzeln auf den Slowaken Michal Jirasek und den Weißrussen Andrei Kolesau treffen wird. In Landsberg hatte der 38-Jährige bei Stahnsdorfs überraschend knapper 6:9-Niederlage gegen Jirasek und gegen den Iren Gavin Maguire jeweils mit 3:0 gewonnen. „Landsberg hat uns im Hinspiel ein bisschen unterschätzt und wird jetzt mit voller Truppe kommen, um nichts zu riskieren“, erzählt Englert. Der SSV hat auch Spieler aus Chile, Kolumbien und Deutschland in seinen Reihen und den Aufstieg in die Regionalliga als erklärtes Ziel. „Das ist eine zusammengekaufte Mannschaft – wir gehen einen anderen Weg“, erklärt der Stahnsdorfer. „Wir haben Brandenburger Spieler im Blick, wir wollen die Jugendarbeit fördern.“

Thomas Englert weiß, wovon er spricht, denn er ist nicht nur Spitzenspieler, sondern auch Mannschaftskapitän der ersten Mannschaft – und ein Glücksfall für den TSV, der mit ihm 2007 für ein Jahr in die Regionalliga aufstieg. Im vergangenen Monat gewann Englert in Cottbus seine Landesmeistertitel Nummer 21 und 22, nachdem er zuvor für 20 Titel die Silberne Ehrennadel des Tischtennis-Verbandes Brandenburg erhalten hatte. Englert nennt als sein Erfolgsgeheimnis „eine Mischung aus Talent und konsequentem Training“. Der gebürtige Bautzener, der in Berlin groß wurde, nach dem Studium 2001 nach Potsdam und 2007 schließlich mit seiner Familie nach Caputh zog, schwingt den Schläger seit seinem 12. Lebensjahr. Als Tischtennis 1988 olympisch und damit auch A-Kader-Sportart in der damaligen DDR wurde, kam der talentierte Junge auf die Sportschule beim TSC Berlin, auf der er 1994 sein Abitur machte. Sein sportliches Vermögen führte Englert in die 2. Bundesliga, wo er erst im Süden für den GTV Hohenacker, dann lange im Norden für Hertha BSC, GEWO Finow und zuletzt Borussia Spandau spielte. „Mit der Familiengründung verschoben sich aber die Prioritäten“, erinnert sich Englert. „Wenn man kleine Kinder hat, muss man sich überlegen, ob man noch vier-, fünfmal die Woche zum Training für die Zweite Liga rennt.“

Thomas Englert entschied sich für seine vierköpfige Familie – und für den TSV Stahnsdorf, für den er jetzt das sechste Jahr aktiv ist. „Ich habe einen sympathischen Oberliga-Verein gesucht, und Stahnsdorf lag am nächsten“, erzählt er. Er fühle sich dort sehr wohl und werde auch dann beim TSV bleiben, wenn dieser sich in dieser Saison noch vom achten auf den sechsten Platz vorarbeiten und damit für die neue neungleisige Oberliga qualifizieren, das Aufstiegsrecht aber nicht wahrnehmen sollte. „Nach den neuen Strukturen hätten wir dann fünfstündige Autofahrten bis nach Hamburg, Bremen, Mecklenburg- Vorpommern und Schleswig-Holstein vor uns, um nach dreistündigem Spielen wieder fünf Stunden zurückzufahren“, sagt der Freizeitsportler, der beruflich als Zentraler Service-Manager bei der Telekom Deutschland tätig ist. „Das macht mir keinen Spaß mehr, deshalb wollte ich auch nicht mehr Zweite Liga spielen.“

Thomas Englert wird also, falls der TSV ab kommender Saison in der neuen Verbandsoberliga antritt, dort für Stahnsdorf den Schläger schwingen. Seinen Ehrgeiz heute beim Tabellennachbarn MSV Hettstedt und morgen daheim gegen Landsberg bremst das aber nicht. Dann will er seine bisherige Oberliga-Bilanz von 20:2 Einzelsiegen weiter aufpolieren.

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