Landeshauptstadt: Talkline startet UMTS in Potsdam
Nutzer gegenüber neuer Mobilfunktechnik noch zurückhaltend
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Nutzer gegenüber neuer Mobilfunktechnik noch zurückhaltend Von Karsten Sawalski Die Talkline GmbH & CO. KG bietet seit dem 1. März die neue Mobilfunktechnik UMTS auch in Potsdam an. Das in Schleswig-Holstein ansässige Unternehmen vermarktet UMTS-Dienste vom Netzbetreiber Vodafone – allerdings noch ohne Handy, sondern nur mit einer Datenkarte für das Notebook. Damit können Laptop-Besitzer in sechsfacher ISDN-Geschwindigkeit im Internet surfen. UMTS steht für „Universal Mobile Telecommunications System“. Mit der UMTS-Technik ist es möglich, Musikclips und Videofilme auf dem Handy abzuspielen. Talkline wirbt mit Downloads von bis zu 173 Megabyte pro Stunde oder von etwa 50 MP3-Musikdateien in derselben Zeit. Mit Laptop und Datenkarte können Talkline-Kunden für 3,9 Cent pro Minute im Internet surfen. Der Telekommunikationsanbieter hat für UMTS-Nutzer einen Zeit- oder einen Volumentarif zur Auswahl: Die Grundgebühren sollen bei 11,60 Euro beginnen. Laut Talkline werde das mobile Surfen mit der Datenkarte, im Vergleich zu früheren GPRS-Tarifen, um bis zu 55 Prozent günstiger. Die Talkline-Gruppe geht davon aus, dass kabellose Verbindungen ins Internet immer wichtiger werden. Laut einer Analyse des Instituts für Demoskopie Allensbach besitzen gegenwärtig über 70 Prozent der Bevölkerung zwischen 14 und 64 Jahren einen oder mehrere Computer. Beim Neukauf werde aber der Laptop immer häufiger dem Schreibtisch-PC vorgezogen. Laut Allensbach-Analyse rechnen drei Viertel der PC-Nutzer damit, dass man sich mit einem Laptop bald überall per Funk in das weltweite Netz einklinken kann. Mit dem Telefonieren lässt die Mobilfunktechnik der dritten Generation allerdings noch auf sich warten. Während Siemens den Beginn des Massenmarktes mit 40 Millionen Kunden für das Jahr 2005 optimistisch prognostizierte, ist derzeit gerade mal ein UMTS-taugliches Handy-Modell auf dem Markt. Daher warten Händler, Mobilfunkanbieter und Kunden gespannt auf die CeBIT 2004, die ab dem 18. März in Hannover stattfindet. Aber der weltgrößte Handy-Hersteller Nokia hatte bereits im Vorfeld der Messe angekündigt, dass sich die Einführung von UMTS-Handys verzögern werde. Zunächst müsse man sicher stellen, dass die neuen Netze mit denen der Vorgänger-Generation GSM kompatibel seien. Stefan Ettl, Verkaufsleiter vom Media Markt im SternCenter Potsdam, hofft darauf, dass möglichst viele Hersteller auf der CeBIT neue UMTS-taugliche Endgeräte präsentieren. Zur Zeit hat der Verkaufsleiter nur ein Nokia-Gerät im Programm. Das Siemens-U15 soll bald folgen. „Das Nokia 7600 sieht sehr futuristisch aus und wird wohl hauptsächlich wegen des Designs gekauft“, vermutet Ettl. Die meisten Nutzer würden noch über das herkömmliche GMS-Netz telefonieren. Auch die Nachfrage nach Datenkarten für den Laptop sei „eher zurückhaltend“, sagt der Verkaufsleiter. „Bis jetzt gab es nur einzelne Nachfragen“, berichtet auch Jan Junghahn, Leiter des Marketing und Vertriebs bei der Tangens GmbH. Der Potsdamer Service Provider betreut 100 000 Kunden im Netz der T-Mobile Deutschland. Neue Tarif- und Hardwareangebote für das UMTS-Netz sind bei Tangens für den 1. April geplant. Die tnp telenet potsdam hat sich ganz auf das Betreiben des Festnetzes konzentriert und bietet daher nichts im Bereich UMTS an. „UMTS ist eine sinnvolle Ergänzung“, sagt Geschäftsführer Jörg Goronzy, „es wird das Festnetz aber nie ersetzen können“.
Karsten Sawalski
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