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Landeshauptstadt: Tanzen geht immer

Walzer und Salsa auf dem Ernst-Busch-Platz Drewitz

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Wer kennt schon den Ernst-Busch-Platz? Viele Potsdamer zucken nur ahnungslos die Schultern. Dabei ist er fast so groß wie der Platz der Einheit in der Innenstadt. Aber er liegt eben in Drewitz. Und dort fährt nur hin, wer dort wohnt. Schade, befanden Studenten der Fachhochschule Potsdam und überlegten, wie sie die von Neubauten und dem Havel-Nuthe-Center umbaute Leere füllen könnten. Für die künftigen Kulturarbeiter lag es auf der Hand: natürlich mit Kultur. Ganz speziell mit Tanzkultur. Die animiert zum Mitmachen – und verbindet. Ob bei Walzer, Polka, Samba oder Disco-Fox – jeder kann sich am Samstag von 15 bis 22 Uhr im Kreise drehen. „Hauptsache, es wird ein heiterer, schwungvoller Tag“, so die Hoffnung der Studentinnen Caterina Pogorzelski und Nadine Klingner, die zu der siebenköpfigen Vorbereitungsgruppe gehören. „Anfänglich hatten wir den Schlaatz im Kopf. Doch da passiert schon etwas“, ließen sich die beiden Berlinerinnen informieren, die erst durch das Hochschulprojekt einen engeren Bezug zu ihrer Studienstadt gefunden haben.

Andere Studenten hatten sich zuvor die Tanzszene in Potsdam angeguckt und festgestellt, dass es zwar viele spezialisierte Clubs und Schulen gibt, aber es noch nie zu einer spartenübergreifenden Veranstaltung kam. Das wird sich nun ändern. Sechs Tanzschulen – von den Linksfüßern über den Club Latino bis zur ESV Lokomotive – werden in Drewitz zum Tanzen bitten: mit eigenen Showeinlagen und einer kurzen Einführung zum Mitmachen. Dabei geht es nicht um die hohe Schule, sondern um das kleine Einmaleins der Schritte. „Anders als beim Volksfest hoffen wir, dass nicht erst nach dem zehnten Tequila die Musik in die Beine geht, auch wenn gegen einen kleinen Mutmacher nichts zu sagen ist, der natürlich auch zum Fest gehört“, so die Mitorganisatorinnen.

Nachdem die Studenten jetzt ihr Netzwerk aufgebaut haben und wissen, wie alles funktioniert – von der Werbung bis zur Finanzierung – würden sie gern auch im nächsten Jahr den Ernst-Busch-Platz tanzen lassen. „Dann privat, neben dem Studium“, so die beiden Frauen, die jetzt im vierten Semester sind. Auch die Schulen in Drewitz signalisierten Interesse zum Mitmachen. „Wir könnten Workshops anbieten oder einen Wanderpokal vergeben. Man kann unendlich viel denken“, so die jungen Frauen, deren Projekt ein Budget von 7000 Euro hat, wovon die Hälfte von der Stadt getragen wird.

Sollte es der Organisationsstress erlauben, wollen sich die Beiden am Samstag auch selbst im Rhythmus wiegen. Nadine hat durch ihren Freund schon ein wenig Walzer gelernt und Caterina übte an der Schauspielschule, sich im Takt zu bewegen. Nach einem Akrobatikunfall musste sie allerdings die Schule wechseln. „Aber tanzen geht immer.“

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