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Landeshauptstadt: Tarifeinigung am Potsdamer Klinikum Marburger Bund handelt höhere Ärztegehälter aus

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat sich mit den Vertretern kommunaler Krankenhäuser Brandenburgs am frühen Samstagmorgen auf einen neuen Tarifvertrag für Ärzte geeinigt. So werden die Mediziner ab Mitte des kommenden Jahres 4,7 Prozent mehr Geld bekommen und im Jahr 2010 eine weitere Steigerung um drei Prozent erhalten.

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Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat sich mit den Vertretern kommunaler Krankenhäuser Brandenburgs am frühen Samstagmorgen auf einen neuen Tarifvertrag für Ärzte geeinigt. So werden die Mediziner ab Mitte des kommenden Jahres 4,7 Prozent mehr Geld bekommen und im Jahr 2010 eine weitere Steigerung um drei Prozent erhalten. Dieses Ergebnis soll den Weggang von Ärzten aus Brandenburg stoppen, erklärte Lutz Hammerschlag gestern gegenüber dieser Zeitung. Der Verhandlungsführer des Marburger Bundes sagte, der Tarifabschluss gilt für elf kommunale Krankenhäuser im Land Brandenburg, darunter das Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann.

Diese Krankenhäuser hatten im Vorjahr einen bundesweiten Tarifabschluss nicht anerkannt. „Sie müssen sich nun fragen lassen, ob der Austritt was gebracht hat“, so Hammerschlag. Er wertete den Tarif als vollen Erfolg für die Ärzte und die Gewerkschaft. Wilhelm Kahle, Geschäftsführer des Potsdamer Klinikums, sieht den bislang gegangenen Weg als den richtigen an. Durch den Austritt im Vorjahr hätten seien Gehaltssteigerungen nicht mitgemacht worden. Das sei als Einsparung bei den Kliniken zu werten. Nach dem Abschluss am Samstagmorgen kurz nach Mitternacht würden die Ärzte der kommunalen Krankenhäuser nun auch erst im Jahr 2009 das bereits heute in anderen Krankenhäusern zu zahlende Gehalt überweisen müssen. Durch den Abschluss für Potsdam und Brandenburg gebe es zudem eine bindende Gehaltsvereinbarung für die kommenden vier Jahre. Kahle: An anderen Klinikstandorten würden in dieser Zeit weitere Gehaltssteigerungen vorgenommen, die den städtischen Kliniken erspart blieben. In einem Punkt stimmt er dem Gewerkschafter Hammerschlag jedoch zu. Durch die Erhöhung der Tarife würde der Konkurrenzdruck von Brandenburger Kliniken genommen. Auch neu eingestellte Ärzte würden den ausgehandelten Tarif bekommen. Was dies wirtschaftlich für das Klinikum bedeute, sagte Kahle nicht. „Wir müssen jetzt rechnen“, so der Geschäftsführer. Auch ein Streiktag, der bei einem Platzen der Verhandlungen nicht unwahrscheinlich erschien, sei teuer, so Kahle.

Bereits an diesem Donnerstag steht im die nächste Tarifrunde bevor. Dann steht ver.di für das Nicht-Ärzte-Personal auf der Matte. Die Gewerkschaft fordert die Übernahme der letzten Tarifvereinbarung. „Wir haben den Vertrag bislang voll erfüllt“, sagte Kahle dazu. Jedoch, so schränkte er ein, gelte der Tarif nicht bei Neueinstellungen. Diese Mitarbeiter würden weniger Geld bekommen. jab

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