Landeshauptstadt: Tarifvertrag: Verhandlungenim Klinikum Service-Gesellschaft soll neue Struktur erhalten
Die Streikdrohungen von Service-Mitarbeitern am Klinikum Ernst von Bergmann haben offenbar Wirkung gezeigt. Ab 14.
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Die Streikdrohungen von Service-Mitarbeitern am Klinikum Ernst von Bergmann haben offenbar Wirkung gezeigt. Ab 14. August wollen Klinik-Führung, Betriebsrat und die Gewerkschaft Verdi miteinander darüber verhandeln, wie ein Tarifvertrag für die Angestellten der sogenannten Service-Gesellschaft des Klinikums aussehen könnte. Den Beginn der Gespräche bestätigte gestern Klinik-Sprecherin Damaris Hunsmann den PNN auf Anfrage: „Wir denken, dass wir schnell eine Einigung erzielen können.“
Bisher sind die Löhne für die rund 300 Angestellten der Service-Gesellschaft – sie ist eine Tochterfirma des Klinikums – nicht an einen Tarifvertrag gebunden. Betriebsrat und Gewerkschafter hatten diesen Zustand wiederholt kritisiert und vor „Tarifflucht“ gewarnt. Ihr Vorwurf: Über die Service-Gesellschaft sollen im gemeinnützigen Klinikum zunehmend billige Arbeitskräfte eingesetzt werden, etwa als Pflegehelfer. Die Klinikleitung hatte diese Bedenken stets zurückgewiesen. Weil sich zudem der zuständige Betriebsrat gegen geplante Neueinstellungen in der Service-Gesellschaft sperrte, hatte es am Potsdamer Arbeitsgericht zahlreiche Auseinandersetzungen gegeben, mit wechselndem Erfolg auf beiden Seiten. Zuletzt hatte die Gewerkschaft Verdi sogar mit einem Arbeitskampf gedroht, der dann beispielsweise den Hol- und Bringedienst, den Patiententransport oder die Reinigungskräfte betroffen hätte.
Davon ist vorerst nicht mehr die Rede. „Wir erwarten nun, dass die Verhandlungen zügig und konstruktiv geführt werden“, sagte Verdi-Gesprächsführer Ivo Litschke. Nach seiner Einschätzung habe sich die Geschäftsführung „einen sehr sportlichen Zeitplan“ für die Gespräche gesetzt. Deswegen dürften lange Verhandlungen auch „nicht wirklich“ im Interesse der Klinik-Spitze sein. Ein Thema bei den Treffen werde auch die von der Klinik-Spitze geplante Umstrukturierung der Service-Gesellschaft sein, so Litschke weiter. Wie diese Pläne aussehen, ist unbekannt – beide Seiten behandeln die Ideen bislang vertraulich. Henri Kramer
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