Landeshauptstadt: Täter im Vordergrund
Im Trümmerstaub – Historienfilm“Anonyma“, 23.10.
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Im Trümmerstaub – Historienfilm
“Anonyma“, 23.10.
Mich erstaunt die „Betroffenheit“. Die Vergewaltigungen von Frauen nach 1945 thematisierte bereits der Schriftsteller Boris Djacenko in den 50er Jahren. Djacenko wurde zum Kriegsende in der Gemeinde Töplitz als Bürgermeister eingesetzt. Es ist erschreckend, wie dieses Thema nun kommerzialisiert wird – besonders durch die Werbung. Auch der RAF-Film ist ein Negativ-Beispiel im Umgang mit Schicksalen. Häufig stehen heute die Täter im Vordergrund. Nachdem Schauspieler des RAF-Films sogar als „kompetente Gesprächspartner“ in Talkshows auftreten, ist zu befürchten, dass uns Ähnliches mit dem Thema der Vergewaltigungen zugemutet wird. Aber vielleicht kennen die Schauspieler nunmehr gewisse Grenzen. Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben.
Markus Vette, Potsdam
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