zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Tätergruppe „Hebeler“

Polizei ermittelt wegen 38 Hauseinbrüchen

Stand:

Groß Glienicke/Bornsteder Feld - Alles muss schnell gehen. Nur wenige Handgriffe und Sekunden später ist das fest verschlossene Fenster sperrangelweit offen. „So, der Weg ins Haus wäre dann frei“, sagt Polizeioberkommissar Bodo Schacht routiniert. Er kennt die verblüfften Gesichter nach seiner Vorführung.

Schacht ist in der präventiven Beratungsstelle der Polizei tätig und knackt Fenster im Auftrag der Sicherheit. Seit Oktober hat er wieder mehr zu tun. Seitdem nämlich räumen Einbrecher in Potsdam und der Region Teltow Eigenheime aus und sorgen für Verunsicherung. Der im Schutzbereich Potsdam zuständige Kriminaloberkommissar Herbert Stude geht nach seinem derzeitigen Ermittlungsstand von drei Tätergruppen aus, die entweder als „Bohrer“ oder „Hebeler“ tätig würden. Mindestens 38 Einbrüche oder Einbruchsversuche in Bornstedt, Groß Glienicke, Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf gingen auf ihr Konto. Wie die PNN bereits vergangene Woche meldeten, geht die Polizei von einer „ungewöhnlichen Häufung“ von Hauseinbrüchen aus. Deshalb wurde Studes Gruppe auf drei Ermittler vergrößert. Wie der Kriminaloberkommissar erklärte, seien besonders Häuser in Ortsrandlage betroffen. „Die Täter nutzen die straßenabgewandte Seite und bohren oder hebeln die Terrassentür auf.“ Die meisten Einbrüche lastet Stude den „Hebelern“ an. Diese Gruppe schlage nach Polizeierkenntnissen meist freitags und samstags zwischen 17 und 20 Uhr zu. Nach wenigen Augenblicken seien Schmuck, Bargeld und Laptops verschwunden. „Wichtig ist für uns danach möglichst schnell gerufen zu werden“, so der Kriminaloberkommissar weiter. „Wenn jemand einen Einbruch feststellt, sollte er sofort die 110 wählen. Wenn möglich, sollten sich besondere Personenmerkmale, das Auto-Kennzeichen oder andere Details gemerkt werden. Bloß nicht den Helden spielen“, rät Stude. Der Kriminaloberkommissar will über seine operativen Maßnahmen nichts sagen. „Wir führen aber bestimmte Maßnahmen durch und stehen im Austausch mit anliegenden Schutzbereichen“, teilte Stude mit. „Der beste Einbruchsschutz ist eine funktionierende Nachbarschaft“, wirft Schacht ein. „Wenn einer auf den anderen achtet, haben es Diebe schwer.“ Auch die Zeit spiele eine entscheidende Rolle. „Je länger der Dieb braucht, desto wahrscheinlicher wird ein Abbruch der Tat“, sagt der Experte auf dem Gebiet der Prävention. „Es reicht oft schon die Rollläden herunter zu lassen, die Fenster einbruchhemmend umzubauen oder ein Außenlicht zu installieren“, so der Polizeioberkommissar. Um über Sicherheitsvorkehrungen zu informieren, ist Bodo Schacht wieder mit dem Infomobil der Polizei unterwegs. Zusammen mit den Revierpolizisten macht er auch Station in Groß Glienicke und Bornstedt und wird verblüfften Anwohner Sicherheitsmängel zeigen.Flö

Das Infomobil steht am 14. November von 13 bis 17 Uhr auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums in der Potsdamer Chaussee und zur selben Zeit am 15. November auf dem Parkplatz vor dem Bornstedt-Karree in der Potsdamer Straße.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })