Landeshauptstadt: Tauglich für den Job?
IHK bietet ab jetzt kostenlosen „Bewerber-Check“
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IHK bietet ab jetzt kostenlosen „Bewerber-Check“ Innenstadt - Potsdamer Unternehmer, die Jugendliche ausbilden wollen, können ab jetzt die Kompetenz ihrer Bewerber bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) in der Breiten Straße testen lassen. Gestern stellte die Kammer ihren „IHK-Bewerber-Check“ vor. Dabei sollen jeden Dienstag und Donnerstag an jeweils zwei Terminen bis zu 15 Jugendliche einen Test mit rund 100 Fragen in 120 Minuten beantworten, danach erhält jeder Teilnehmer ein Zertifikat mit seinem Ergebnis „Mit dem Check möchten wir unseren mittelständischen Mitgliedsunternehmen ein kostenloses Hilfsmittel für die Auswahl ihrer Auszubildenden geben“, sagte Wolfgang Spieß, Leiter der Abteilung Aus- und Weiterbildung bei der IHK Potsdam. Der Check wird am Computer absolviert und funktioniert ähnlich wie ein normaler IQ-Test. Die Jugendlichen müssen in verschiedenen Wissensgebieten Fragen beantworten: Es geht um Kenntnisse im Grundrechnen, den vorhandenen Wortschatz, die Rechtschreibung, die Merk- und Konzentrationsfähigkeit, das Allgemeinwissen sowie das mechanisch-technische Verständnis. Eine der typischen Fragen: Welches Rad in einem Zahnradgetriebe dreht sich am Schnellsten, das Kleinere oder das Größere? „Das logische Denken steht im Mittelpunkt, die Jugendlichen sollen hier kein zweites Zeugnis bekommen“, betonte Spieß. So sind als Hilfsmittel nur Zettel und Papier erlaubt, Taschenrechner dagegen verboten. Das Zertifikat, dass die Jugendlichen nach dem Test bekommen, schlüsselt ihre Leistungen in den verschiedenen Teilgebieten einzeln auf, um dem zukünftigen Arbeitgeber noch umfassender über die Fähigkeiten seiner Bewerber zu informieren. „In den jeweiligen Firmen werden verschiedene Fähigkeiten gebraucht – für technische Berufe ist der vorhandene Wortschatz nicht so entscheidend, das technische Verständnis dafür umso mehr“, erklärte Spieß. Das Testzertifikat solle als zusätzliches Dokument zum Schulzeugnis verstanden werden und die Leistungen der jungen Bewerber besser vergleichbar machen. Nun wollen die Verantwortlichen in der IHK abwarten, wie ihr „Bewerber-Check“ von den Unternehmen angenommen wird. „Es ist durchaus möglich, noch mehr Tests pro Woche durchzuführen“, sagte Spieß. Gleichzeitig stehe das Angebot auch interessierten Schülern offen, die sich gerade nicht um eine Stelle bewerben würden – in jedem Fall sei eine Anmeldung aber dringend notwendig. Das Fazit der ersten Runde gestern war durchwachsen: Von 14 angemeldeten Teilnehmern kamen acht, Defizite seien laut Spieß besonders bei Mathematik und dem technischen Verständnis vorhanden. Henri Kramer
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