Von Manfred Präcklein: Teddybären-Museum kehrt zurück
Freude in Berlin, Wehmut in Hof: Größte Teddybären-Sammlung der Welt kehrt in ihre alte Heimat zurück
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Hof/Berlin - Mit ihren dunklen Knopfaugen und ihrem weichen Fell gelten Teddybären als Seelentröster für Kinder schlechthin. Vor mehr als 50 Jahren hat Florentine C. Bredow einen kleinen Teddy mit Ringelpullover geschenkt bekommen. Mittlerweile hat sie mehr als 5000 Teddybären und 2000 andere Plüschtiere zusammengetragen. Ihre Sammlung gilt als größte und älteste der Welt. Nach acht Jahren im oberfränkischen Hof soll ihr Teddybären-Museum wieder in die Hauptstadt zurückkehren. Den neuen Standort in der Berliner Innenstadt will die Kunsthistorikerin und Buchautorin in Kürze bekanntgeben.
1986 hat Bredow ihr Museum im Kudamm-Karree eröffnet und sich damit schon nach kurzer Zeit einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde gesichert. Zu den ältesten und wertvollsten Exemplaren aus Plüsch und Mohair zählt ein Steiff-Bär aus dem Jahr 1902. Natürlich sind auch bekannte Bücherhelden und Fernsehstars wie Baloo, Käpt''n Blaubär und Winnie the Pooh in ihrer Ausstellung vertreten.
Doch vor zehn Jahren musste Bredow ihr Museum in Berlin nach einem Besitzerwechsel schließen. In Hof fand sie zwei Jahre später eine neuen Bleibe für ihre einzigartige Sammlung. Die kleine Stadt im Nordosten Bayerns bekam damals den Zuschlag vor New York oder Tokio, wo man sich ebenfalls für die Sammlung interessierte. „Das Ambiente in dem alten Gewölbekeller war fantastisch schön“, sagt die 61-Jährige . „Wir hatten genug Platz, in unserem Café inmitten der Kuscheltiere auch Kindergeburtstage und Taufen zu feiern“, erklärt sie.
„Doch es war schon immer unser Wunsch, wieder eine Bleibe in Berlin zu finden.“ Angebote für einen neuen Standort hatte sie nach eigenen Worten genug: Schlösser und Gutshöfe, aber meist außerhalb der Stadt. „Es war nicht einfach, das Richtige zu finden“, erzählt sie von ihrer Suche nach einem zentralen Ort. Noch will sie aber nicht verraten, wo genau sie fündig geworden ist. Die letzten Formalitäten müssen noch geklärt werden.
„Nun ist die Zeit reif für einen Neuanfang“, sagt die 61-Jährige. Fest steht: In Hof werden die Kuscheltiere in diesen Tagen in Umzugskartons und Kisten gepackt. Die Stadt an den Autobahnen nach Berlin, München, Dresden und Regensburg lag zwar zentral. Doch zuletzt fanden offenbar immer weniger Teddy-Freunde den Weg in den Bärenkeller, an dessen Eingang ein fast mannshoher Meister Petz wacht. Der Museumsbetreiber spricht von nur noch rund 50 Besuchern pro Monat. „In unserer Stadt mit nur knapp 50 000 Einwohnern ist das Potenzial für ein solches Spezialmuseum einfach zu gering“, räumt der Hofer Kulturamtsleiter Peter Nürmberger ein. „Am Kurfürstendamm in Berlin funktioniert ein solches Museum fast von selbst, weil dort ständig Touristen sind.“ Mit Leib und Seele hat Museumsbetreuerin Renate Becher das Haus in den vergangenen viereinhalb Jahren betreut und die kleinen und großen Gäste zusammen mit ihrer Kollegin als „Speis Girl“ bewirtet. Nun muss sie sich von ihren Kuscheltieren trennen. „Ein bisschen Wehmut ist schon dabei“, sagt sie zum Abschied.
Manfred Präcklein
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