Landeshauptstadt: Teilverkauf der Elfleinhöfe
Ab Herbst entstehen im Vorderhaus von Sekiz Eigentumswohnungen Bauherr will keine bauliche Verbindung zwischen Haus Nr. 10 und 11
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Ab Herbst entstehen im Vorderhaus von Sekiz Eigentumswohnungen Bauherr will keine bauliche Verbindung zwischen Haus Nr. 10 und 11 Im Vorderhaus des Selbsthilfevereins Sekiz e.V. entstehen ab Herbst Eigentumswohnungen. Zum Bedauern der Vereinsvorsitzenden Andrea Wicklein. Bauherr der Elfleinhöfe, Dietrich Garski, hatte dem Verein eine Schonfrist bis Ende der Sommerferien eingeräumt: „Ich wollte Sekiz Gelegenheit geben, eine alternative Nutzung zu finden.“ Rund sieben Wochen blieben Sekiz. Es sei utopisch zu glauben, man könne in der Kürze der Zeit einen Finanzplan auf die Beine stellen, sagte Andrea Wicklein gestern. Die SPD-Bundestagsabgeordnete ließ dennoch nichts unversucht und verfasste an Fernsehmoderator und Wahl-Potsdamer Günther Jauch ein Bittschreiben, bekam aber eine Absage. Sie habe auch an den EU-Sozialfonds gedacht, so Wicklein. „Einen entsprechenden Antrag auf den Weg zu bringen, schaffen wir in den wenigen Tagen bis Ferienende nicht mehr.“ Wenn die alte Baugenehmigung erneuert worden sei, werde mit den Sanierungsarbeiten begonnen, sagte Garski von der Grundwertgesellschaft GWF. Nach Abschluss würden die Wohnungen dann veräußert. An dem Mietverhältnis von Sekiz, das über eine Laufzeit bis mindestens 2008 festgeschrieben sei, ändere sich nichts, betonte Garski. Für das Vorderhaus, dessen Hinterhaus und Seitengebäude von Sekiz als Begegnungszentrum genutzt wird, hätte sich die Vereinsvorsitzende einen Wohnbereich für Studenten sowie ein Gästehaus und Beratungszentrum für Wissenschaftler und Forscher aus dem Rest der Republik und dem Ausland vorstellen können. Die Idee sei ja nun geplatzt, ähnlich wie viele der ursprünglichen Vorstellungen von den so genannten Elfleinhöfen. Als ein Ort des Zusammenspiels der verschiedenen Nutzer – Studenten, Offener Kunstverein „Kunstwerk“ und Selbsthilfe-, Kontakt- und Informationszentrum – seien die Höfe von Hermann-Elflein-Straße 10 und 11 ursprünglich konzipiert gewesen. Vor allem aufgrund gekürzter Fördermittel wurde der Plan immer weiter abgespeckt. So sei auch die bauliche Verbindung beider Höfe gestrichen worden, erklärt Andrea Wicklein. Bekannt wurde dies wohl erst, als über dem künftigen gemeinsamen Domizil vom Allgemeinen Studierenden Ausschuss (AstA) der Universität Potsdam und dem Kunstverein in Haus und Hof Nr. 10 Mitte Juni die Richtkrone schwebte (PNN berichteten). Seit dem setze sie sich dafür ein, dass man in einem Gespräch mit dem Bauherren wenigstens über einen Mauerdurchbruch zwischen beiden Höfen verhandele, so die Vereinsvorsitzende. Ein Gesprächstermin war für Ende Juli anberaumt, musste aber verschoben werden, weil Dietrich Garski unterwegs sei. Warum die Verbundenheit der Hofnutzer unbedingt auch baulich fundiert sein soll, sieht der GWF-Mann indes nicht ein. „Schließlich brauchen die Mieter nur kurz auf die Straße gehen und können gleich ins Nachbarhaus einbiegen.“ Daran könne das Miteinander nicht scheitern. Wird es wohl auch nicht. Zurzeit werde an einer gemeinsamen Veranstaltungsreihe in den Höfen gearbeitet, die in diesem Jahr starten soll. Auf der Baustelle des künftigen studentischen Kulturzentrums käme man gut voran. Dort könne planmäßig am 15. Oktober eröffnet werden.
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