
© ddp
Von Michael Meyer: Teilziel bereits erreicht
Jaana Ehmcke aus Potsdam schwamm beim Weltcup in Moskau über 800 Meter die Kurzbahn-EM-Normzeit
Stand:
Wenig geschlafen und trotzdem schnell genug geschwommen – Jaana Ehmcke vom Potsdamer SV im OSC kann mit ihrem ersten Auftritt beim diesjährigen Kurzbahn- Weltcup zufrieden sein. Am Wochenende in Moskau wurde die 22-Jährige über 400 und 800 Meter Freistil in 4:04:51 beziehungsweise 8:21:02 Minuten jeweils Zweite hinter der Dänin Lotte Friis. „Mit der Zeit über 400 Meter bin ich ganz zufrieden, die über 800 ist noch ausbaufähig“, erzählte Ehmcke nach ihrer Rückkehr aus Russlands Hauptstadt. „Ich bin da zwar ganz gut ins Rennen gekommen, nach 400 Metern aber ein bisschen gestorben – da geht noch einiges.“ Mit Müdigkeit wollte sie das aber nicht begründen. Im Moskauer Hotel, in der die Weltcup-Teilnehmer logierten und die direkt an einer sechsspurigen Autobahn lag, hatte die Potsdamerin kaum ein Auge zubekommen. „Das war halt nicht mein Bett“, erzählte sie.
Trotzdem reichte Ehmckes Zeit auf dem langen Kanten, um sich das Ticket zu den Kurzbahn-Europameisterschaften Mitte Dezember in Istanbul fast schon zu sichern. „Die Normzeit für Istanbul lag bei 8:28 Minuten. Natürlich ist es schön, die jetzt schon geschafft zu haben“, meinte Jaana Ehmcke, die auf dem langen Kanten 2008 bei den Olympischen Spielen Platz 25 belegt hatte, ehe sie sich in diesem Jahr nach längerem krankheitsbedingten Trainingsausfall nicht für die Weltmeisterschaften qualifizieren konnte. Auch im Vorfeld des Kurzbahn-Weltcups in Moskau musste die Sportsoldatin wegen gesundheitlicher Probleme zeitweise kürzer treten. „Das waren die bei uns Schwimmern üblichen Hals-Nasen-Ohren-Geschichten. Derzeit geht es aber“, so die Freistil-Spezialistin, die 2005 aus Bremen in den Potsdamer Luftschiffhafen wechselte, nach einem halben Jahr bei Trainer Mathias Pönisch unter die Fittiche des einstigen 1500-Meter-Weltklasse-Kraulers Jörg Hoffmann kam und 2006 von der SSG Bremen/Bremerhaven zum OSC Potsdam ging.
Nach dem Erreichen eines Teilziels wird sich Jaana Ehmcke in den kommenden drei Wochen auf die Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften vom 26. bis 29. November in Essen vorbereiten, wo sie mit Platz eins oder zwei das Istanbul-Ticket sicher hätte. „Durch meine Zeit von Moskiau kann ich jetzt im Training entspannter daran gehen, schneller zu werden und auch schon mehr an meiner Renntaktik zu feilen“, erklärte die Potsdamerin. Beim Kurzbahn-Weltcup am kommenden Wochenende in Berlin will sie ihre Wettkämpfe über 100, 200, 400 und 800 Meter Freistil aus dem vollen Training heraus bestreiten. Das Weltcup-Finale in Singapur am 21. und 22. November lässt Ehmcke zugunsten des Bundesliga-Vorkampfes am gleichen Wochenende in Hannover aus.
Hannover statt Singapur heißt es auch für Felix Wolf vom Potsdamer SV im OSC, der beim Weltcup am Wochenende Sechster über 200 Meter Rücken (1:53:31 Minuten) und 17. über 200 Meter Freistil geworden war. „Felix ist in Moskau geschwächt in die Rennen gegangen, denn er war unmittelbar davor krank und hatte erst wieder eine Trainingseinheit absolviert“, erklärte anschließend sein Coach Jörg Hoffmann. „Felix braucht jetzt Wettkampf auf Wettkampf, um bis zu den Meisterschaften in Essen fit genug für die EM-Qualifikation zu werden.“ Beim Weltcup in Berlin wird Wolf die 50, 100 und 200 Meter Rücken sowie 200 Meter Freistil schwimmen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: