Potsdam: Tempo 30 und ein Wasserbus
Der Potsdamer Verkehrsplaner Herbert Staadt stellte ein Konzept für die Innenstadt vor. Die Verwaltung ist skeptisch, die CDU nicht.
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Potsdam - Tempo 30 in der Innenstadt, einen Wasserbus auf der Havel zum Tarif der Potsdamer Verkehrsbetriebe (ViP) und eine Fußgängerzone in der Friedrich- Ebert-Straße – diese Vorschläge sind Teil eines Konzepts, das der Potsdamer Verkehrsplaner Herbert Staadt jetzt auf einer Veranstaltung der Potsdamer CDU vorstellte. Bei der Partei, die sonst für weniger Beschränkungen für den Autoverkehr eintritt, fanden die Ideen durchaus Anklang. „Die Vorschläge sind positiv aufgenommen worden“, so Matthias Finken, Chef des einladenden CDU-Stadtverbands Innenstadt/Nord. Finken will die Themen nun im Kreisvorstand und mit den CDU-Stadtverordneten besprechen. Bei der Stadtverwaltung regt sich aber schon Widerstand.
Herbert Staadt war von 1994 bis 2012 Professor für Verkehrswesen an der Fachhochschule Potsdam und hat auch am Verkehrskonzept für die Potsdamer Innenstadt mitgewirkt, das den Innenstadtring in seiner heutigen Form vorsah. Nun fordert Staadt, die Geschwindigkeit in der gesamten Innenstadt auf Tempo 30 zu begrenzen. Das Tempolimit bringe weniger Feinstaubbelastung und mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer. Auf der anderen Seite sei der Zeitverlust für den Autoverkehr minimal, weil die Durchschnittsgeschwindigkeit in Innenstädten nur bei 40 Kilometern in der Stunde liege, so Staadt. „Tempo 30 wäre kein Verlust für die Autofahrer“, sagt auch Finken. Staadt will in seine Tempo-30- Zone auch Ringstraßen wie die Breite Straße und die Hegelallee einbeziehen. Staadts Forderung ist nicht neu: Auch die Deutsche Hochschule der Polizei in Münster befürwortet Tempo 30 in Innenstädten.
Doch für Staadts Idee gibt es ein großes Hindernis: die Straßenverkehrsordnung. Diese schreibt Tempo 50 als Geschwindigkeit innerorts vor. Die Stadtverwaltung reagiert deshalb skeptisch auf die Idee: „Für Abweichungen davon, insbesondere im Straßenhauptnetz, muss es nachweisbare Gründe geben“, so Stadtsprecherin Regina Thielemann.
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