Sport: Temporeich gegen Nordkorea

Deetz - Unter dem Motto „Völkerverständigung durch Fußballsport“ ging die Frauen-Nationalmannschaft Nordkoreas für zwei Wochen auf Deutschlandtour und machte am gestrigen Montagabend für ein Testspiel gegen den 1. FFC Turbine Potsdam Station im Deetzer Parkstadion.

Die Partie gegen den FIFA-Weltranglisten-Achten war ein willkommener Test für das Team von Trainer Bernd Schröder, das am 8. September gegen den FF USV Jena in die neue Bundesligasaison startet. Mit einem 2:2 (1:1)-Unentschieden trennten sich die Potsdamer am Abend vom Asien-Cup-Sieger. „Wir kommen direkt aus der Bundesliga-Vorbereitung und hatten etwas schwere Beine“, erklärte Turbine-Trainer Bernd Schröder nach dem Spiel. Es sei aber eine Partie auf absoluter Augenhöhe gewesen. „Das Unentschieden ist verdient“, so Schröder weiter. In der vergangenen Woche gelang dem amtierenden Deutschen Meister VfL Wolfsburg gegen die nordkoreanische Auswahl ein 1:0-Sieg.

Die Potsdamerinnen präsentierten sich in Deetz, das etwa 30 Kilometer südwestlich von Potsdam liegt, zunächst sehr agil und markierten bereits in der 10. Spielminute durch Jennifer Cramer den 1:0-Führungstreffer, den Choe Mi Gyong jedoch nur kurze Zeit später wieder ausglich. Nordkoreas Angreiferin Ra Un Sim erzielte in der 58. Minute gar die Führung für den Ostasien-Meister. Doch Turbine zog gegen Ende der Partie noch einmal das Tempo an und kam durch die eingewechselte Antonia Göransson zum verdienten Ausgleich. Neuzugang Julia Simic lief nach ihrer Verletzung das erste Mal im Potsdamer Trikot auf.

Der Test gegen die Nordkoreanerinnen kam wie berichtet zustande, weil bereits 2009 mit Mi Hyang Kim und Myong Hwa Jon zwei U17-Weltmeisterinnen bei Turbine mittrainiert hatten. Zur erhofften Vertragsunterzeichnung der nordkoreanischen Spielerinnen war es damals jedoch nicht gekommen.

Zum letzten Testspiel der Vorbereitung spielt Turbine Potsdam am kommenden Freitag um 17.30 Uhr im Ludwigsfelder Waldstadion gegen eine Regionalauswahl des Fußballkreises Dahmeland. „Wir wollen unsere Vorbereitungsspiele mit Absicht nicht in Potsdam austragen“, erklärte Turbine-Geschäftsführer Schmidt. „Wir gehen bewusst ins Umland, um Vereinen wie beispielsweise dem FC Deetz die Möglichkeit zu geben, sich zu präsentieren.“ Beim Spiel am Montagabend waren immerhin 980 Zuschauer im Stadion.

Turbine Potsdam: Berger (46. Sarholz); Draws, Zietz, Kemme, Singer; Wälti, Mjelde (46. Göransson), Simic (46. Elsig), Cramer; Evans (46. Nagasato), Anonma.Luisa Müller

Luisa Müller